Der Weg zum Titel
Alles begann mit einer Niederlage gegen Spanien. Doch es endete mit dem EM-Triumph - ebenfalls gegen Spanien: Der völlig überraschende Triumph der deutschen Mannschaft bei der Handball-EM - so wurde er Realität.
Das EM-Wintermärchen
Ohne sechs verletzte Stammspieler, dafür mit viel Unbekümmertheit und noch mehr Spielfreude: Die deutsche Mannschaft stürmt bei der EM in Polen als Außenseiter zum Sieger der Europameisterschaft in Polen. Der Weg zum überraschenden Titelgewinn war jedoch kein leichter.
Spiel 1: Auftaktpleite gegen Spanien
16.1.: Auftaktspiel der Vorrundengruppe C. Der Gegner: der Weltmeister von 2013 und damit der große Favorit. Zehn schwache Minuten in der ersten Halbzeit sorgen für die 29:32-Niederlage. Das deutsche Team ist dennoch die meiste Zeit überraschend ebenbürtig.
Spiel 2: Die Kehrtwende gegen Schweden
18.1.: Mit dem 27:26 gegen die Skandinavier starten die Handballer ihre Siegesserie - und das nach einem Vier-Tore-Rückstand zur Pause. Bundestrainer Dagur Sigurdsson, erst seit 18 Monaten im Amt, gilt als Taktikfuchs. DHB-Vize Bob Hanning charakterisiert den Isländer als "Mischung aus Eisblock und Vulkan".
Spiel 3: Entscheidungsspiel gegen Slowenien
20.1.: Heimreise oder Hauptrunde - unter diesem Motto steht diese Partie. Am Ende steht ein 25:21-Sieg gegen die Slowenen. Die jüngste und unerfahrenste Mannschaft des Turniers (Durschnittsalter 24,9 Jahre, 14 EM-Debütanten) zieht in die Hauptrunde ein.
Spiel 4: Ungarn ohne Chance
22.1.: Das erste Spiel in der Hauptrundengruppe 2 ist eine Demonstration. Die DHB-Auswahl deklassiert Ungarn mit 29:19 - dank einer überzeugenden Mannschaftsleistung. Der Traum vom Halbfinale lebt.
Spiel 5: Zittern gegen Russland
24.1.: Die Grippe geht um im deutschen Team. Die angeschlagenen Spieler gewinnen mit Mühe und Not mit 30:29. Platz sechs ist sicher. Bitter für das Sigurdsson-Team: Für Steffen Weinhold und Christian Dissinger kommt nach Adduktorenverletzungen das EM-Aus.
Spiel 6: Meisterstück gegen Dänemark
27.1.: Im Gruppen-Endspiel um den Einzug ins Halbfinale stehen erstmals die Nachrücker Kai Häfner und Julius Kühn im Team. Gegen den Titelkandidaten aus Dänemark setzt sich das deutsche Team mit 25:23 durch - das Halbfinale und die Überraschung sind perfekt.
Spiel 7: Der Norwegen-Krimi
29.1.: Ein Halbfinale wie ein Drahtseilakt: Es ist ein enger Kampf, erst nach Verlängerung gewinnt die DHB-Auswahl mit 34:33. Norwegen legt Protest ein - fünf Sekunden vor Ende der Partie war ein deutscher Spieler zu viel auf dem Feld - ziehen diesen später aber wieder zurück.
Spiel 8: Die Revanche gegen Spanien
31.1. Der Traum wird Realität - Deutschland sichert sich durch eine überragende Mannschaftsleistung im Finale den zweiten EM-Titel nach 2004. Mann des Abends ist Torwart Andreas Wolff, der beim 24:17 eine Weltklasseleistung abliefert und etliche starke Paraden zeigt.