Ackermanns gute Zahlen
7. Februar 2008Im Krisenjahr 2007 hat die Deutsche Bank entgegen den globalen Finanzmarktproblemen eine Rekordbilanz vorgelegt. Während andere Großbanken im Ausland teils tief rote Zahlen melden mussten, erzielte die größte deutsche Bank 2007 einen um fünf Prozent höheren Vorsteuergewinn von 8,7 Milliarden Euro. Der Nettogewinn (Überschuss) verbesserte sich um sieben Prozent auf 6,5 Milliarden Euro. Bankchef Josef Ackermann sprach bei der Präsentation der Bilanz am Donnerstag (7.2.2008) in Frankfurt am Main von einem Spitzenjahr.
Operativ sei es eines der besten in der Geschichte der Bank gewesen, sagte Ackermann. Zugleich bestätigte er die Prognose, wonach die Deutsche Bank in diesem Jahr einen Vorsteuergewinn von 8,4 Milliarden Euro erzielen will.
Minus 25 Prozent im vierten Quartal - besser als erwartet
Die US-Immobilienkrise und ihre weltweiten Folgen machten sich auch bei der Deutschen Bank bemerkbar, aber bei weitem nicht im selben Ausmaß wie bei einigen Konkurrenten. Im vierten Quartal 2007 verdiente die Deutsche Bank als Folge zwar vor Steuern 25 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Der Konzern übertraf damit aber die Erwartungen von Analysten und musste zudem keine neuen Abschreibungen wegen der Kreditkrise vornehmen.
Im dritten Quartal hatte die Deutsche Bank 2,2 Milliarden Euro abgeschrieben. Das Bankhaus schlägt sich damit in der Immobilienkrise besser als einige Konkurrenten, die Abschreibungen in zweistelliger Milliardenhöhe hatten vornehmen müssen.
Gewinnverlust beim Investmentbanking
Im Investmentbanking - seit Jahren das Hauptstandbein des Konzerns - gab es dagegen kräftige Einbußen: Hier sank der Gewinn binnen Jahresfrist um 15 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro. Das Geldinstitut setze alles daran, Marktanteile im Investmentbanking, zu dem etwa der Wertpapierhandel und das Beratungsgeschäfts bei Übernahmen gehört, auszubauen.
Mehr Vollzeitstellen weltweit
Die Zahl der Vollzeitstellen weltweit stieg um 371 auf 78.291. Im Gesamtjahr erhöhte die Bank damit die Zahl ihrer Vollzeitstellen im Vergleich zum Vorjahr um 9442. In Deutschland erhöhte sich die Mitarbeiterzahl im Vergleich zu Ende 2006 um 1378 Stellen auf 27.779. Trotz des Stellenaufbaus um fast 14 Prozent stiegen die Lohnkosten nur um fünf Prozent auf 13,1 Milliarden Euro - vor allem wegen deutlich geringerer Bonuszahlungen. (kap)