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Deutsche Exporte im Sinkflug

8. Juli 2013

Dämpfer für Deutschlands Exporteure: Nach einem starken Start ins zweite Quartal 2013 sanken die Ausfuhren im Mai wieder. Besonders stark gingen die Exporte in Länder der Eurozone zurück.

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Stahlwalze (Foto: DW)

Die deutschen Exporte sind im Mai so kräftig gesunken wie seit Ende 2009 nicht mehr. Sie fielen um 2,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. "Dies ist der größte Rückgang seit Dezember 2009", sagte ein Statistiker. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten nur ein Minus von 0,4 Prozent erwartet, nachdem es im April ein Wachstum von 1,4 Prozent gegeben hatte.

Die Unternehmen verkauften Waren im Wert von 88,2 Milliarden Euro ins Ausland. Das waren 4,8 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Besonders schwach liefen die Geschäfte mit den Euro-Ländern: Hier gab es ein Minus von 9,6 Prozent.

Schwäche in den Schwellenländern

"Wir haben eine Schwäche in der Eurozone und nun zusätzlich eine Schwäche in vielen Schwellenländern wie China. Die USA als Lokomotive alleine reichen nicht aus, um das für die deutschen Exporte auszugleichen", sagte der Ökonom Christian Schulz in einem Interview. Seine Kollegin Ulrike Rondorf von der Commerzbank kommentierte die Exportschwäche: "Der Welthandel kommt nicht in Schwung. Wir gehen aber nicht davon aus, dass die Exporte im Gesamtjahr 2013 sinken." Denn es gebe Anzeichen, dass sich die Nachfrage aus den Industrieländern in der zweiten Jahreshälfte wieder belebe."

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag rechnet in diesem Jahr mit einem Exportwachstum von 2,0 Prozent. 2012 waren es noch 3,7 Prozent und 2011 sogar 7,8 Prozent.

Die Importe stiegen im Mai um 1,7 Prozent zum Vormonat. Ökonomen hatten mit plus 0,5 Prozent gerechnet. Die Handelsbilanz - die Differenz zwischen Ein- und Ausfuhren - wies einen Überschuss von 14,1 Milliarden Euro auf.

ul/wen (rtr, dpa)