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Islamistin wollte offenbar Bombe schmuggeln

17. November 2014

Die deutschen Justizbehörden haben weit mehr als 100 Ermittlungsverfahren gegen mutmaßliche Dschihad-Unterstützer und Syrien-Heimkehrer eingeleitet. Nun werden zwei Fälle bekannt, in denen es auch um Waffen geht.

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Kämpfer der Terrormiliz IS (Foto: ZUMA PRESS)
Bild: picture alliance/ZUMA Press/M. Dairieh

Eine mutmaßliche Islamistin aus Frankfurt am Main soll bei ihrer Rückreise von Syrien nach Deutschland versucht haben, einen Sprengsatz zu schmuggeln. Sie wurde deshalb an einem türkischen Flughafen festgenommen, ist aber mittlerweile nach Deutschland zurückgekehrt. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt bestätigte einen entsprechenden Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Ermittlungen gegen junge Frau

Die 27-jährige Mutter zweier kleiner Kinder wurde demnach im Februar festgenommen, seit Juni ist sie wieder in Deutschland. Gegen die Frau werde wegen des Verdachts einer schweren staatsgefährdenden Straftat ermittelt, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft mit.

Die Frau befinde sich auf freiem Fuß, da die derzeit vorliegenden Beweise nicht für eine Untersuchungshaft ausreichten. Die Rechtshilfeersuchen an die türkischen Behörden laufen. Der Ehemann soll weiter in der Türkei inhaftiert sein. Nach dem "FAZ"-Bericht soll bei der Frau ein Rohr mit Ammonium- und Kaliumnitrat für den Bombenbau gefunden worden sein.

Sturmgewehr gefunden

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt außerdem gegen einen 28-Jährigen aus Kassel. Bei einer Drogenrazzia fanden sich unter anderem Hinweise, dass er einschlägige islamistische Internetseiten aufrief. Bei der Razzia sei auch eine Waffe entdeckt worden. Nach Informationen von "Spiegel Online" handelte es sich um ein Sturmgewehr vom Typ Kalaschnikow samt Munition, das aber wegen eines Defekts offenbar nicht funktionsfähig gewesen sei. Der Mann sei kurz zuvor von einem Syrien-Ausflug zurückgekehrt.

Nicht nur aus Deutschland sondern auch aus anderen europäischen Länder wie Frankreich reisen radikalisierte Muslime nach Syrien, um sich extremistischen Organisationen wie der Terrormiliz "Islamischer Staat" ( IS) anzuschließen.

Franzose wahrscheinlich unter den IS-Killern

Der französische Innenminister Bernard Cazeneuve teilte in Paris mit, ein zum Islam konvertierter Franzose sei höchstwahrscheinlich einer der Mörder, die in einem Video des IS zu sehen seien. Der Mann stamme vermutlich aus Nordwestfrankreich, sei 1992 geboren und nach einem Aufenthalt in Mauretanien im August 2013 nach Syrien gereist. Cazeneuve stützt sich nach eigenen Angaben auf Analysen des Videos durch französische Geheimdienste.

Die IS-Terroristen hatten sich am Wochenende in einem Internet-Video zur Ermordung des US-Bürgers Peter Kassig bekannt. Er ist die fünfte westliche Geisel, die von den Extremisten getötet wurde. Das Weiße Haus in Washington bestätigte die Echtheit der Aufnahme. Zugleich wurden in dem Video auch IS-Kämpfer gezeigt, die mindestens 18 Soldaten der syrischen Armee brutal enthaupteten.

In Großbritannien rückte ein Vater von seiner Aussage ab, sein Sohn Nasser Muthana sei möglicherweise Mitglied des Exekutionskommando des IS. Er habe sich beim ersten Betrachten der Videobilder geirrt, sagte der 57-Jährige der BBC. Der 20-jährige frühere Medizinstudent Nasser Muthana war auf einem in Juni verbreiteten Film zu sehen, in dem er Muslime aufrief, sich dem "Islamischen Staat" anzuschließen.

wl/uh (dpa, rtr, afp)