Deutsche Kinder offen gegenüber Flüchtlingen
16. November 2018Die Mehrheit der deutschen Kinder steht der Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland offen gegenüber. Das ergab das LBS Kinderbarometer 2018, dass die Landesbausparkassen der Sparkasse (LBS) am Donnerstag, dem Internationalen Tag für Toleranz der UNESCO, veröffentlichten. Drei Viertel der befragten Kinder zwischen 9 und 14 Jahren gaben an, sie fänden es gut, dass Deutschland Menschen aufnimmt, die aus anderen Ländern geflohen waren.
Das Kinderbarometer ist ein Gemeinschaftsprojekt der LBS und des Deutschen Kinderschutzbunds, die das Projekt 1997 ins Leben riefen. Für das Kinderbarometer 2018 befragen Sozialforscher im Auftrag der LBS zum fünften Mal Schulkinder aus ganz Deutschland. Mehr als 10.000 Mädchen und Jungen nahmen an der Umfrage zu Themen wie Toleranz, Digitalisierung und Schule teil. Damit sind die Ergebnisse sowohl für jedes Bundesland, als auch für die gesamte Bundesrepublik repräsentativ.
Aus dem Bereich Toleranz gibt es nicht nur Positives zu vermerken. Obwohl mehr als die Hälfte der befragten Kinder es gut findet, dass Deutschland Flüchtlinge aufnimmt, waren 10 Prozent von ihnen dagegen. Außerdem zeigen die Ergebnisse, dass es Unterschiede zwischen den Einstellungen von Kindern in westdeutschen und den in ostdeutschen Bundesländern gibt.
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Höhere Toleranz in Stadtstaaten
Kinder aus Nordrhein-Westfalen und den Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin standen Flüchtlingen offener gegenüber als Kinder aus den ostdeutschen Bundesländern Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Die Studie zeigt auch, dass die Toleranz bei Kindern abnimmt, je älter sie werden.
Fast zwei Drittel (61 Prozent) der befragten Mädchen und Jungen gaben an, mit Kindern aus anderen Ländern befreundet zu sein. "Der Umgang mit Menschen anderer Nationen ist für die meisten Kinder Normalität des Schulalltags", bestätigt auch Dr. Christian Schröder vom LBS-Kinderbarometer.
"Angestrebte Inklusion zeigt Wirkung"
Auch im Bereich Inklusion zeigen sich deutsche Kinder: Ungefähr ein Drittel der Befragten gab an, Freunde mit einer geistigen oder körperlichen Behinderung zu haben. "Die angestrebte Inklusion zeigt hier offensichtlich Wirkung, denn dieser Wert ist gegenüber den Befragungen von 2009 und 2014 deutlich angestiegen", sagt Schröder.