Deutsche Kombinierer holen WM-Titel
22. Februar 2015Fast drei Jahrzehnte mussten die Deutschen Kombinierer warten. Bei der Nordischen Weltmeisterschaft in Falun haben sie erstmals nach 28 Jahren Gold im Team-Wettbewerb gewonnen. Tino Edelmann, Eric Frenzel, Fabian Riessle und Einzel-Weltmeister Johannes Rydzek siegten in Schweden nach dem Springen und der 4x5-Kilometer-Staffel mit 23,1 Sekunden Vorsprung vor Norwegen. Bronze sicherte sich mit 39,6 Sekunden Rückstand das Quartett aus Frankreich.
Das deutsche Quartett war als Sprungsieger in Führung liegend in die Langlauf-Staffel gegangen. Norwegens Startläufer Magnus Moan machte die 28 Sekunden Rückstand auf Edelmann fast wett, er konterte aber an den letzten beiden Bergen. Frenzel baute den Vorsprung wieder aus, Rießle gab Schlussmann Rydzek schließlich noch knapp sieben Sekunden mit auf den Weg. Dem Weltmeister hatte Graabak nichts entgegenzusetzen.
Gold für DSV-Springer
Das deutsche Skisprung-Traumpaar Severin Freund und Carina Vogt lag sich nach dem WM-Triumph im Mixed überglücklich in den Armen, ehe sie gemeinsam mit Richard Freitag und Katharina Althaus zu einem Jubelknäuel verschmolzen. Mit einem geschlossenen Formationsflug zu Gold haben die deutschen Ski-Adler ihre Medaillen-Festspiele bei den Titelkämpfen in Falun fortgesetzt und mit dem dritten Schanzen-Edelmetall schon jetzt für das beste Abschneiden der WM-Geschichte gesorgt. Das von Einzel-Weltmeisterin Vogt und Vize-Weltmeister Freund angeführte DSV-Quartett setzte sich mit 2,3 Zählern vor Norwegen durch. Dritter wurde Titelverteidiger Japan. "Wahnsinn. Der Wettbewerb war so spannend. Am Ende haut der Severin so einen raus", sagte die erst 18-jährige Althaus.
Doppel-Blech im Team-Sprint
Enttäuschung dagegen bei den deutschen Ski-Langläufern. Das Duo Nicole Fessel und Denise Herrmann landeten im Team-Sprint bei der WM in Falun ebenso auf dem undankbaren vierten Platz wie Thomas Bing und Tim Tscharnke. "Langsam ist es nervig. Wenn man so knapp an einer Medaille ist und wieder nur Vierte wird, ist das ärgerlich", sagte die 26 Jahre alte Herrmann, die schon bei Olympia in Sotschi mit Stefanie Böhler als Vierte am Edelmetall vorbeigesprintet war. "Wir haben die vierten Plätze heute gepachtet", sagte auch Bundestrainer Frank Ullrich. "Wir können dennoch zufrieden sein, bewegen uns im Schlagbereich."
Bei den Frauen waren Ingvild Flugstad Östberg und Maiken Caspersen Falla nicht zu gefährden. Die Norwegerinnen verwiesen die Schwedinnen Ida Ingemarsdotter und Stina Nilsson auf den zweiten Platz. Bronze holte das Duo Justyna Kowalczyk und Sylwia Jaskowiec aus Polen. Im Männer-Rennen wurden wie erwartet die Norweger Finn Haagen Krogh und Petter Northug Weltmeister. Sie verwiesen mit deutlichem Vorsprung die Russen Alexej Petjukow und Nikita Krjukow sowie Dietmar Nöckler und Federico Pellegrino aus Italien auf die Medaillenplätze.
tk/ck (sid, dpa)