Deutsche Redensarten rund um Glück und Glücklichsein
Was es mit Glück und Glas oder Glück und Verstand auf sich hat: Elf deutsche Redewendungen rund um Freunde, Glück und Glücklichsein.
Jeder ist seines Glückes Schmied
Diese Redewendung wurde angeblich schon in der Antike von den Römern verwendet und nutzt das Bild des Schmieds, der Metall formt und bearbeitet, um auszudrücken, dass jeder Mensch für sein Glück und seine Zufriedenheit selbst verantwortlich ist.
Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist
Eine Weisheit, die sich reimt: "Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist" bedeutet, dass Menschen glücklich sein können, wenn sie Vergangenes ruhen lassen und nach vorn schauen. Das Zitat stammt aus der Operette "Die Fledermaus" von Johann Strauß. Ein perfektes Rezept zum Glücklichsein!
Glück ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt
Dieser Spruch, der dem deutsch-französischen Theologen, Humanisten, Philosophen und Arzt Albert Schweitzer (1875-1965) zugeschrieben wird, zeigt, wie sehr der Mensch doch ein soziales Wesen ist.
Geteilte Freude ist doppelte Freude
Die Redewendung von der geteilten Freude, die doppelte Freude ergibt, ähnelt inhaltlich dem Schweitzer-Zitat über das verdoppelte Glück. Die "Freude" hat mehrere Bedeutungen. Sie kann ein Synonym für Glück sein, meint aber auch Vergnügen, wenn man zum Beispiel sagt: "Es war mir eine Freude!"
Ein Glückspilz sein
Wer viel Glück im Leben hat, wird oft als "Glückspilz" bezeichnet. Seltsamerweise ist das Bild, das man damit assoziiert, der hochgiftige Fliegenpilz, der auch halluzinogene Eigenschaften hat. Andererseits kommt eine glückliche Wendung oft unerwartet, so wie Pilze über Nacht aus dem Boden schießen. Der auffällige Fliegenpilz gilt in Deutschland jedenfalls auch als Glücksbringer.
Mehr Glück als Verstand
Wenn man gerade noch so davonkommt, eine Sache glimpflich ausgeht, dann hat man umgangssprachlich mehr Glück als Verstand - letzterer hat dann nicht viel dazu beigetragen. In Deutschland sind nicht nur Fliegenpilze Glücksbringer, sondern auch Hufeisen (mit der offenen Seite nach oben, damit das Glück nicht herausfällt!), Marienkäfer und vierblättrige Kleeblätter.
"Wenn man glücklich ist, soll man nicht noch glücklicher sein wollen"
Wann reicht das Glück? Das Zitat des deutschen Schriftstellers Theodor Fontane (1819-1898) bedeutet, der Mensch sollte doch, wenn er Glück empfinde, auch damit zufrieden sein. Mit anderen Worten: Sei dankbar für das, was du hast!
Glück und Glas, wie leicht bricht das
Glück und Glücklichsein - beides kann sehr schnell vorbei sein. Glück ist, so die Redewendung, zerbrechlich wie Glas. Wer sich besinnt, dass Glück und Freude flüchtig sind, kann gelassen darauf vertrauen, dass sie wiederkehren werden. Meditation ist ein guter Weg zu mehr Gelassenheit.
Des einen Freud, des anderen Leid
Was dem einen Freude bereitet, kann für den anderen eine Last sein, vielleicht auch eine Zumutung. Das Sprichwort wird zum Beispiel zur Beschreibung von Situationen verwendet, in denen einer profitiert und der andere aufgrund derselben Umstände Nachteile hat.
Trautes Heim, Glück allein
Der Spruch über den Rückzug in die eigenen vier Wände hing früher oft als gerahmte Stickerei in Küche oder im Wohnzimmer. Auf Englisch heißt es einfach: Home sweet home!
Scherben bringen Glück
Dieser Spruch wird gerne verwendet, wenn jemandem zum Beispiel ein Glas aus der Hand fällt und in tausend Teile zerspringt. Man soll sich nicht grämen bei solch einem kleinen Missgeschick. Aber warum soll es Glück bringen? Vielleicht weil - daran glaubten zumindest die Menschen früher - Lärm böse Geister verscheucht.