Dax sackt auf Zweijahrestief
5. September 2011Der deutsche Leitindex Dax wurde am Montag (05.09.2011) zum Handelsschluss bei 5246 Punkten notiert. Das war ein Minus von 5,2 Prozent im Vergleich zum Wochenschluss am vorigen Freitag. Im Tagesverlauf hatte das Börsenbarometer sogar bei 5208 Punkten ein Zweijahrestief markiert. Seit seinem Anfang Mai erreichten Hoch büßte der Dax damit etwa ein Drittel an Wert ein.
Vielerlei Sorgen treiben Börsianer um
Die Gründe für die anhaltend schlechte Stimmung unter den Investoren waren vielfältig. Einerseits wurden Konjunktur- und Schuldensorgen genannt, insbesondere mit Blick auf Griechenland und Italien. Eine Händlerin verwies auf die, ungeachtet massiver Aufkäufe durch die Europäische Zentralbank, wieder gestiegenen Renditen für italienische Staatsanleihen, nachdem Ministerpräsident Silvio Berlusconi sein Sparpaket verwässert habe. Andere Marktbeobachter meinten, der am Freitag veröffentlichte Bericht vom schwachen US-Arbeitsmarkt habe die Sorgen der Anleger vor einem Rückfall der weltgrößten Volkswirtschaft in die Rezession verstärkt. Dies wirke sich auch auf den deutschen Aktienmarkt aus.
Schlusslicht: Deutsche Bank
Besonders hart traf es die Anteilsscheine der Deutschen Bank. Sie verloren als schwächster Dax-Wert des Tages 8,8 Prozent an Wert und gingen bei einem Kurs von 23,71 Euro aus dem Handel. Im Handelsverlauf waren die Papiere auf ihren tiefsten Stand seit März 2009 gefallen. Hintergrund waren zum einen neue rechtliche Probleme in den USA und in Großbritannien. Zum anderen malte Vorstandschef Josef Ackermann auf einer Tagung in Frankfurt ein düsteres Bild der Branche und stellte Vergleiche mit der Situation im Herbst 2008 her. Auch andere Bankaktien mussten herbe Verluste hinnehmen, darunter im EuroStoxx die italienische Intesa und die niederländische ING-Gruppe.
Am Dax-Ende tummelten sich zum Börsenschluss außerdem die Autokonzerne Daimler und BMW mit Abschlägen von mehr als sechs Prozent sowie die Aktien von Infineon, ThyssenKrupp und Henkel.
Verluste von historischem Ausmaß
Den größten Tagesverlust seit Beginn des Abwärtstrends hatte der Dax am 18. August 2011 - am "Schwarzen Donnerstag" - mit einem Minus von 5,8 Prozent verkraften müssen. Das war der größte Verlust an einem einzigen Tag seit November 2008, dem Höhepunkt der Finanzkrise, gewesen.
Der MDax der mittelgroßen deutschen Aktiengesellschaften verringerte sich am Montag um 4,9 Prozent auf 8402 Punkte, der TecDax verlor 4,4 Prozent auf 696 Punkte.
Autor: Martin Schrader (dpa, rtr)
Redaktion: Stephan Stickelmann