Außenhandel boomt
8. Dezember 2006Noch nie zuvor konnten innerhalb eines Monats Waren im Wert von über 84 Milliarden Euro exportiert werden. Laut Statistischem Bundesamt beläuft sich der Exportzuwachs auf satte 22,6 Prozent – das ist der höchste Wert seit über fünf Jahren.
Besonders bemerkenswert: Die größten Zuwächse wurden im Handel mit Ländern außerhalb der EU erzielt. Denn Ausfuhren in Länder außerhalb der EU kletterten deutlich um 31,2 Prozent auf 32,7 Milliarden Euro, die Importe von dort erhöhten sich um 12,9 Prozent auf 24,2 Milliarden Euro.
Dennoch: Exporte in die Mitgliedstaaten der EU machen immer noch den größten Anteil des deutschen Gesamtexports aus. In die Mitgliedstaaten der EU gingen Waren im Wert von 51,4 Milliarden Euro, das bedeutet einen Zuwachs von 17,7 Prozent. Die Importe erhöhten sich um 20,4 Prozent auf 42,5 Milliarden Euro.
Die deutsche Handelsbilanz schloss im Oktober mit einem Überschuss von rund 17 Milliarden Euro. Sie stieg damit im Vergleich zum Vorjahresmonat um über 5 Milliarden Euro: Im Oktober 2005 hatte der Saldo noch 11,8 Milliarden Euro betragen.
Exportweltmeister Deutschland
Allem Anschein nach wird sich Deutschland auch für das Jahr 2006 mit dem Titel des Exportweltmeisters schmücken dürfen. Laut Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), ist die gute Handelsbilanz ein Beleg für das wirksame Engagement der deutschen Wirtschaft in Asien, Nahost und Osteuropa. Viel wichtiger ist aber laut Börner, dass der Außenhandel auch im laufenden Jahr erheblich zum gesamtwirtschaftlichen Wachstum beitrage.
Nach diesem guten Start erwarten Volkswirte, dass die Exporte das deutsche Wachstum auch am Jahresende hoch halten. "Der deutsche Außenhandel hat im Oktober einmal mehr eine faustdicke Überraschung bereit gehalten", sagte Volkswirt Sebastian Wanke von der DekaBank. Die deutsche Wirtschaft habe in den vergangenen anderthalb Jahren viele Großaufträge eingesammelt, die jetzt in Ausfuhren umgewandelt würden. (maj)