Deutscher Filmpreis: Die Sieger und die Lolas
Mit zehn Nominierungen galt "3 Tage in Quiberon" als Favorit der diesjährigen Gala zum Deutschen Filmpreis. Sieben Trophäen räumte der Film über ein Interview mit Romy Schneider ab. Und es gab einen doppelten Gewinner.
Ein Tänzchen zum Auftakt
Das ging gut los: Kaum fünf Minuten war die Verleihung zum 68. Deutsche Filmpreis alt, als das Publikum sich zum ersten Mal von den Sitzen reißen ließ. Das Moderatorenduo Iris Berben und Edin Hasanovic legte eine flotte Sohle aufs Parkett. In ihrer Auftaktrede als Präsidentin der Deutschen Filmakademie ...
Klare Worte der Präsidentin
... hielt Berben ein Plädoyer für die Kunstfreiheit und mahnte, in der Sexismusdebatte dürfe es keinen Generalverdacht geben. Frauen und Männer müssten gemeinsam für eine Verbesserung der Strukturen kämpfen.
Alle wollen die Lola
Dieses goldene Stück ist ein begehrtes Exemplar: Der Deutsche Filmpreis, liebevoll Lola genannt, wird seit 1951 vergeben und ist der renommierteste Filmpreis des Landes. Aktuell entscheidet eine Jury von rund 1900 Mitgliedern über die Vergabe in 18 Kategorien.
Strahlende Siegerinnen
Sie waren favorisiert ins Rennen gegangen und nahmen alle eine Lola mit nach Hause: Marie Bäumer für ihre Darstellung der Romy Schneider, Regisseurin Emily Atef und Birgit Minichmayr, die in "3 Tage in Quiberon" eine Freundin der großen Filmdiva spielt.
Beste Schauspielerin: Marie Bäumer
Hier strahlt sie, doch während ihrer Dankesrede verdrückte Marie Bäumer auch ein paar Tränen. Bäumer spielt Romy Schneider, die sich mit einem Journalisten und einem Fotografen zu einem Interview trifft. Das Werk basiert auf der Realität, das Interview sollte das letzte sein, das Romy Schneider gab.
Beste Nebendarstellerin: Birgit Minichmayr
In Schockstarre sei sie gewesen, erzählte Schauspielerin Birgit Minichmayr später. Sie habe nicht gewusst, dass die Kategorie "Beste weibliche Nebenrolle" als erste an der Reihe war. Gefreut hat sie sich trotzdem, immerhin war es die erste von insgesamt sieben Auszeichnungen für "3 Tage in Quiberon" Minichmayr versprach ihrer Familie, nun wieder häufiger Zuhause zu sein.
Bester Schauspieler: Franz Rogowski
Franz Rogowski spielte lange vor allem auf Theaterbühnen, für seine Rolle im Film "Love Steaks" erhielt er 2013 direkt zwei Darstellerpreise. In diesem Jahr wurde der 32-Jährige schon bei der Berlinale als deutscher "Shooting Star“ geehrt, nun ist er auch Lola-Preisträger: "In den Gängen" eines Supermarkts verliebt er sich in eine Kollegin aus der Süßwarenabteilung.
Zweimal gemeinsam auf der Bühne
Die Drehbuchautoren Fatih Akin und Hark Bohm (links) standen zweimal gemeinsam auf der Bühne: Erst hielt Akin die Laudatio für Bohm, der für sein Lebenswerk geehrt wurde. Später holten sich beide die Lola für das Buch zum NSU-Drama "Aus dem Nichts" ab. Der Film hatte in diesem Jahr schon einen Golden Globe und den Critic's Choice Award gewonnen.
Beliebt beim Publikum
Aller guten Dinge sind drei: Drei Teile gab es von der Komödie "Fack ju Göhte" - und für jeden Teil holte sich das Schauspielensemble um Hauptdarsteller Elyas M'Barek die Lola für den besucherstärksten Film ab. Mehr als sechs Millionen Zuschauer sahen sich den dritten Teil, in dem auch Katja Riemann und Jella Haase mitspielen, in den Kinos an.