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Deutschland an Holocaust-Museum in Thessaloniki beteiligt

16. Januar 2017

Einst lebten 50.000 Juden in Thessaloniki. Doch die Nationalsozialisten verfolgten und töteten viele von ihnen. Heute leben nur noch 1000 in der griechischen Hafenstadt. Dort soll nun ein Holocaust-Museum entstehen.

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Griechenland Außenminister Steinmeier in Thessaloniki mit David Saltiel
Im Dezember 2016 macht David Saltiel, Präsident der jüdischen Gemeinde von Thessaloniki, Außenminister Frank-Walter Steinmeier zum Ehrenmitglied seiner GemeindeBild: picture-alliance/dpa/B. von Jutrczenka

Bereits im vergangenen Jahr hatte Außenminister Frank-Walter Steinmeier der zweitgrößten Stadt Griechenlands zehn Millionen Euro Unterstützung für den Bau eines Holocaust-Museums zugesagt. Nun habe auch die Stadtverwaltung dem Bauprojekt zugestimmt, so David Saltiel, Präsident der jüdischen Gemeinde in Thessaloniki. Baubeginn des 22 Millionen Euro teuren Museums soll Ende des Jahres sein. Ende 2020 könnte das Museum fertig gestellt sein. 

Ein Ereignis mit hohem Symbolwert

Der 5000 Quadratmeter große Bau entsteht in der Nähe jenes Ortes, von dem aus die Nationalsozialisten einst Juden in Züge in Vernichtungslager abtransportierten. Während der NS-Besatzungszeit von April 1941 bis September 1944 verloren rund 300.000 griechische Staatsangehörige ihr Leben.

Nach wie vor fordert Griechenland von Deutschland Entschädigungszahlungen, doch Deutschland lehnt diese ab. Knapp ein Dutzend der jüdischen Gemeindemitglieder von Thessaloniki warfen David Saltiel, dem Präsidenten der Gemeinde, im Dezember 2016 vor, er ließe sich mit den zehn Millionen Euro und persönlichen Ruhm abspeisen - anstatt auf Entschädigungszahlungen zu pochen. Außerdem sei Steinmeier zum Ehrenmitglied gemacht worden, was weder abgesprochen, noch laut Statuten der Gemeinde für einen Nichtjuden vorgesehen gewesen sei.

bb/ash (AFP)