Deutschland feiert - Das Jahr 2023 ist da!
1. Januar 2023Das neue Jahr 2023 hat begonnen. In ganz Deutschland feierten Menschen um Mitternacht wieder ausgelassener als die letzten beiden Male den Jahreswechsel - nun ohne Corona-Einschränkungen für Partys. In der Nacht und tagsüber war es außergewöhnlich mild - mit vielerorts zweistelligen Temperaturen.
20-Grad-Marke geknackt
In vier Orten hat der Deutsche Wetterdienst sogar 20 Grad und mehr gemessen - am wärmsten war es demnach an Silvester im oberbayerischen Wielenbach mit 20,8 Grad gegen 14 Uhr. Auch am Neujahrstag werden im Südwesten noch einmal bis zu 20 Grad erwartet.
Anders als in den vergangenen zwei Jahren gab es vor Silvester diesmal wieder Raketen und Böller zu kaufen. 2020 und 2021 hatte wegen der Pandemie und zur Entlastung der Krankenhäuser - üblicherweise gibt es wegen Verletzungen durch Pyrotechnik zum Jahreswechsel mehr Notfälle - ein Verkaufsverbot von Feuerwerk gegeben. Deshalb wurden zu dieser Silvesternacht auch mehr Notfälle erwartet.
Brände, Verletzte und Tote
Die Polizei zog in der Nacht zu Sonntag eine gemischte vorläufige Bilanz. Während etwa das Polizeipräsidium Südhessen die erste Silvesternachthälfte "ohne größere Besonderheiten" beendete und die Polizei in Sachsen "insgesamt ruhige" Feierlichkeiten meldete, vermerkte die Polizei Berlin "deutlich" mehr Einsätze als in den vergangenen beiden Jahren. Demnach habe sich die Rückkehr erlaubter Pyrotechnik bemerkbar gemacht.
Ein Polizeisprecher sagte, bei vielen Einsätzen sei es um Brände in Wohnungen und Fahrzeugen gegangen. Der Polizei zufolge wurden in mehreren Stadtteilen der Hauptstadt gezielt Fahrzeuge und Gebäude sowie Menschen mit Feuerwerkskörpern beschossen. Sowohl Polizeibeamte als auch Feuerwehrleute seien bei Einsätzen durch Feuerwerkskörper verletzt worden. Teils seien Einsatzkräfte "sprichwörtlich unter Beschuss" genommen worden, twitterte die Polizei.
Als Reaktion auf solche Angriffe verlangt die Gewerkschaft der Polizei Berlin, mit einem weitgehenden Böllerverbot Ernst zu machen. "Wir haben deutschlandweit gesehen, dass Pyrotechnik ganz gezielt als Waffe gegen Menschen eingesetzt wird", kritisierte GdP-Landeschef Stephan Weh am Neujahrsmorgen. Das müsse ein Ende haben.
Ein 17-Jähriger in Leipzig verletzte sich beim Einsatz von Feuerwerkskörpern so schwer, dass er später im Krankenhaus starb. Ein Fremdverschulden wird nach Polizeiangaben derzeit ausgeschlossen. Mehrere Personen verloren in der Silvesternacht durch explodierende Pyrotechnik Körperteile. In Sachsen-Anhalt überfuhr ein betrunkener Autofahrer einen Fußgänger, der noch an der Unfallstelle starb.
"Wind of Change" mit neuem Text
Die traditionelle Party am Brandenburger Tor fiel kleiner aus als früher - mit einem Publikum von ein paar Tausend Menschen. Der Zutritt war dieses Mal nur mit einem Ticket möglich. Vor Corona feierten zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule Zehntausende den Jahreswechsel, was als größte Silvesterparty Deutschlands bezeichnet wurde.
Um Mitternacht gab es kein Höhenfeuerwerk, sondern eine Lichtshow. Kurz zuvor spielten die Scorpions eine neue Fassung ihrer Hymne "Wind of Change". Wegen Russlands Krieg gegen die Ukraine hatten sie den Text im Frühjahr leicht angepasst. Die Feier, die im Fernsehen übertragen wurde und unter anderem auch Auftritte von Sasha, Malik Harris und DJ Bobo bot, fand zudem auf dem Pariser Platz statt, also auf der Ostseite des Tors.
Auch in Amerika ist jetzt 2023
Inzwischen hat auch der amerikanische Kontinent das Jahr 2023 begrüßt. In der US-Ostküstenmetropole New York feierten Zehntausende Menschen bei milden Temperaturen den Jahreswechsel bei dem traditionellen Konfettiregen auf dem Times Square. Um Mitternacht glitt wie üblich eine leuchtende Kristallkugel an einem Fahnenmast herunter - der sogenannte Ball Drop. Die Party auf dem Times Square gehört zu den größten Silvesterfeiern der Welt.
In Rio de Janeiro stieg die berühmte Silvesterparty Brasiliens am Strand der Copacabana zum ersten Mal seit der Pandemie ohne Einschränkungen. Hunderttausende verfolgten das Feuerwerk und die Auftritte von Musikern, Bands und DJs auf mehreren Bühnen am Strand.
Zuvor begingen bereits die Länder Asiens und Ozeaniens den Jahreswechsel. Zu einem Unglück kam es im ostafrikanischen Uganda in einem Unterhaltungszentrum. Bei einer Massenpanik während eines Silvester-Feuerwerks sind in der Hauptstadt Kampala mindestens neun Menschen ums Leben gekommen. Wie die Polizei mitteilte, strömten die Menschen um Mitternacht aus dem Gebäude, um sich das Feuerwerk anzuschauen. In dem Gedränge sei es zu einer Massenpanik gekommen. Der genaue Grund dafür blieb zunächst unklar. Fünf Menschen seien vor Ort gestorben, vier weitere wenig später im Krankenhaus.
ust/haz/wa (dpa, afp)