Deutschland finanziert Jobs rund um Syrien
31. Dezember 2017"Wir wollen den Menschen Würde und ein Stück selbstbestimmtes Leben zurückgeben", sagte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (Artikelbild) der "Welt am Sonntag". Niemand lebe auf Dauer gern von Almosen. Müller betonte, Deutschland habe im Rahmen des Projekts "Cash for Work" in diesem Jahr rund 20.000 neue Stellen geschaffen. Insgesamt finanziere die Bundesregierung jetzt 80.000 Arbeitsplätze in der Krisenregion.
Im vergangenen Jahr hatte der Minister das Projekt gestartet, um kurzfristig Einkommensmöglichkeiten vor Ort anzubieten. Das Angebot richtet sich an Flüchtlinge, aber auch an bedürftige Bewohner von Gemeinden im Nahen Osten, die Flüchtlinge aufgenommen haben. Das Programm soll nicht nur die finanzielle Lage der Menschen verbessern, sondern auch die Infrastruktur vor Ort.
Wohnungen sanieren, Trümmer wegräumen
Cash-Worker arbeiten den Angaben zufolge in Jordanien, im Libanon, im Irak und in der Türkei. Sie helfen bei der Ausbesserung von Straßen und Schulen, bei der Sanierung von Wohnungen oder bei der Abfallentsorgung. In Syrien selbst finanziert Deutschland rund 25.000 Jobs für Menschen, die zum Beispiel in den vom Krieg zerstörten Städten und Dörfern helfen sollen, die Trümmer zu beseitigen.
Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts ist die Bildung. "Wir dürfen nicht mitansehen, wie der Krieg in Syrien eine ganze Generation zerstört und zu einer verlorenen Generation macht", sagte Minister Müller. So finanziere Deutschland in der Türkei und in Jordanien die Gehälter von insgesamt rund 17.000 Lehrern und Schulpersonal. Mit deutscher Hilfe konnten demnach in diesem Jahr mehr als eine halbe Million syrische Kinder zur Schule gehen. Im Libanon erhielten den Angaben zufolge rund 8700 Jugendliche die Möglichkeit, eine Berufsausbildung beginnen.
Für das Projekt "Cash for Work" hatte Müller 2017 insgesamt 230 Millionen Euro bereitgestellt, für 2018 stehen bislang 180 Millionen Euro zur Verfügung.
haz/ar (kna, dpa)