Deutschland gegen Frankreich
Im WM-Viertelfinale ist die "Equipe Tricolore" der nächste Gegner der deutschen Elf. Die Mannschaften kennen sich gut - bereits dreimal traf man bislang im Rahmen einer Weltmeisterschaft aufeinander.
Neun Tore in Göteborg
Die deutsch-französische WM-Geschichte beginnt im Jahr 1958 in Schweden. Im Spiel um Platz drei besiegen die Franzosen die deutsche Elf mit den 1954er-Weltmeistern Helmut Rahn und Hans Schäfer mit 6:3. Frankreichs Just Fontaine, mit 13 Treffern bester Torjäger des Turniers, erzielt gegen die Deutschen vier Tore.
Rüde Attacke
24 Jahre später treffen Deutschland und Frankreich erneut aufeinander. Das WM-Halbfinale von 1982 in Spanien ist ein enges Duell, das von einem bösen Foul des deutschen Torhüters Harald Schumacher gegen Frankreichs Patrick Battiston überschattet wird. In der 50. Spielminute stürmt Schumacher beim Versuch, den Ball abzufangen, aus seinem Tor und springt in Battiston hinein.
Hässlicher Deutscher
Battiston verliert mehrere Zähne und bleibt benommen liegen. Mit der Trage muss er vom Platz gebracht werden. Der Schiedsrichter gibt Schumacher noch nicht einmal die gelbe Karte. Der deutsche Torhüter, der sich nicht um den verletzten Gegner kümmert, ist fortan der Buhmann und gilt in Frankreich noch jahrelang als Symbol für den "hässlichen Deutschen".
Matchwinner
Das Spiel geht in die Verlängerung und sogar ins Elfmeterschießen. Schumacher entscheidet die dramatische Partie schließlich, indem er zwei Strafstöße hält. Er bringt Deutschland ins Finale, in dem die deutsche Elf Italien verdient mit 1:3 unterliegt. Mit Battiston söhnt sich Schumacher kurz nach der WM aus.
Hitzeschlacht
Vier Jahre später stehen sich Battiston und Schumacher wieder auf dem Platz gegenüber, als es im WM-Halbfinale in Mexiko erneut um den Finaleinzug geht. Wie 1982 hat die deutsche Elf das bessere Ende für sich: In der Hitze von Guadalajara setzt sich das Team von Teamchef Franz Beckenbauer mit 2:0 durch. Andreas Brehme und Rudi Völler schießen die Tore.
Trauriger Kapitän
Für Frankreichs Superstar Michel Platini ist das Halbfinale gegen Deutschland der letzte Auftritt auf der ganz großen Fußballbühne. Der ersehnte WM-Titel bleibt ihm verwehrt. Im Spiel um Platz drei, das eine französische B-Elf gegen Belgien gewinnt, ist er nicht dabei. Ein Jahr später beendet der heutige UEFA-Präsident seine Karriere.
Lange Durststrecke
Nach einem gewonnenen Freundschaftsspiel im August 1987 folgt eine 26 Jahre lange Periode, in der Deutschland gegen Frankreich nicht mehr gewinnen kann. Zwar ist kein entscheidendes WM- oder EM-Spiel mehr darunter, doch bei sechs Duellen zwischen "Les Bleus" und "Le Mannschaft" heißt der Sieger fünfmal Frankreich - eine Partie endet remis.
Generalprobe geglückt?
Bei der bislang letzten Partie der Deutschen gegen die Franzosen schneidet dann aber die DFB-Elf besser ab. Sie gewinnt ein Freundschaftsspiel in Paris mit 2:1. Eine gelungene Generalprobe? Eher nicht, schließlich ist auch dieses Aufeinandertreffen schon wieder anderthalb Jahre her.