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Politik

Deutschland lockert Einreisebeschränkungen

3. Januar 2022

Angesichts der Ausbreitung der Coronavirus-Variante Omikron auch in Deutschland wurden Großbritannien, Südafrika und andere Länder im südlichen Afrika von der Liste der Virusvariantengebiete gestrichen.

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Coronavirus I Einreise Deutschland I Flughafen München
Ankunftsbereich am Flughafen München: Bundespolizisten warten auf PassagiereBild: Sven Hoppe/dpa/picture alliance

Das Vereinigte Königreich, Südafrika, Namibia, Botswana, Mosambik, Simbabwe, Malawi, Eswatini und Lesotho gelten von diesem Dienstag an nicht mehr als Virusvariantengebiete, wie das Robert Koch-Institut (RKI) und das Auswärtige Amt in Berlin mitteilten. Stattdessen werden die neun Staaten dann (nur noch) als Hochrisikogebiete geführt. Für Menschen aus diesen Ländern mit einer vollständigen Corona-Impfung wird die Einreise nach Deutschland damit deutlich erleichtert.

Umgeben von Hochrisikoländern

Die Einstufung als Hochrisikogebiet hat lediglich für ungeimpfte Reisende erhebliche Auswirkungen: Sie müssen bei der Einreise nach Deutschland zehn Tage in Quarantäne. Nach fünf Tagen können sie sich allerdings durch ein negatives Testergebnis "freitesten". Für geimpfte und genesene Reisende gibt es keine Quarantänepflicht. Deutschland stuft aktuell alle seine Nachbarstaaten als Hochrisikogebiete ein - mit Ausnahme von Österreich und Luxemburg.

Krusau Kupfermühle Grenze Dänemark
Grenze zu einem Hochrisikogebiet: Nachbarland DänemarkBild: Jörg Carstensen/picture alliance

Bei Einreisen aus Virusvariantengebieten - von denen es nach RKI-Angaben ab 4. Januar (vorerst) keine mehr gibt - gilt hingegen auch für Geimpfte und Genesene eine Pflicht zur 14-tägigen Quarantäne, die nicht verkürzt werden kann. Darüber hinaus besteht grundsätzlich ein Beförderungsverbot. Ausgenommen sind deutsche Staatsbürger oder Ausländer, die ihren Wohnsitz in der Bundesrepublik haben, sowie bestimmte Berufsgruppen.

Die hochansteckende Omikron-Variante war vor gut einem Monat erstmals in Südafrika festgestellt worden. Mittlerweile breitet sie sich aber auch in Deutschland stark aus. Schon bald dürfte Omikron nach Einschätzung von Experten hierzulande die dominante Variante sein.

Holetschek will bundesweite Omikron-Regeln

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek fordert unterdessen von der Ministerpräsidentenkonferenz am Freitag bundeseinheitliche Regelungen, um
die Omikron-Variante einzudämmen. "Omikron wird die Delta-Variante voraussichtlich innerhalb kurzer Zeit verdrängen, wir müssen daher jetzt die Weichen stellen, um gut vorbereitet zu sein und nicht blind in eine fünfte Welle zu laufen", sagte der CSU-Politiker der Zeitung "Augsburger Allgemeine". Er erwarte daher, "dass die Ministerpräsidentenkonferenz am 7. Januar Maßnahmen beschließt, mit denen wir der Omikron-Variante bundesweit Einhalt gebieten
können."

Das Robert-Koch-Institut (RKI) registriert unterdessen weiter steigende Corona-Zahlen. Am Dienstag meldete das RKI 30.561 Corona-Neuinfektionen. Das sind 9481 Fälle mehr als am Dienstag vor einer Woche, als 21.080 Positiv-Tests verzeichnet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 239,9 von 232,4 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 356 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Das RKI wies erneut darauf hin, dass zum Jahreswechsel weniger getestet wird und demnach vermutlich weniger Fälle gemeldet werden. Verlässliche Zahlen sollen bis zur Ministerpräsidentenkonferenz am Freitag vorliegen. Die Zahl der Corona-Intensivpatienten in Krankenhäusern hatte am Montag 3771 betragen.

Infektionen mehren sich vor allem im Nordosten

Seit Tagen zeichnet sich ab, dass der erneute Anstieg der Zahlen vor allem auf die Ausbreitung des Virus im Nordwesten Deutschlands zurückzuführen ist. Der Schwerpunkt der Pandemie hatten in den vergangenen Monaten dagegen eher im Südosten gelegen. Hintergrund dürfte die Ausbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante sein, die in Großbritannien, Dänemark, den Niederlanden und Frankreich für sehr stark gestiegene Infektionszahlen verantwortlich gemacht wird. Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 516,4 den höchsten Inzidenz-Wert. Die entsprechenden Zahlen steigen aber auch in Schleswig-Holstein mit nun 295,9. Das Land hatte über Monate die niedrigste Inzidenz ausgewiesen.

wa/fw/kle (afp, dpa, rtr)