Ost und West im Glück vereint
25. November 2015Glück ist eine komplizierte Sache, aber es lässt sich messen. Zum Beispiel ermittelt der "Deutsche Post Glücksatlas" jedes Jahr, wo die glücklichsten Deutschen wohnen. Die Antwort der in Berlin vorgestellten diesjährigen Ausgabe ist fast schon ein alter Hut: Am zufriedensten sind die Menschen in Schleswig-Holstein. Fischbrötchen, Marzipan, Dänemark direkt nebenan - schon zum dritten Mal in Folge führt das nördlichste Bundesland das Glücksranking an.
Aber der Süden holt auf: Auch Baden und Franken konnten sich Spitzenplätze auf der Zufriedenheitsskala sichern. Nicht so gut schneiden dagegen die ostdeutschen Bundesländer ab. Laut der Studie sind die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern besonders unzufrieden. Dennoch: Der Abstand im Glücksempfinden zwischen Ost und West ist so gering wie noch nie seit der Wiedervereinigung.
Beruflicher Stress steht dem Glück im Weg
Schwerpunkt des diesjährigen "Glücksatlas" war das Thema Arbeitszufriedenheit. Wenig überraschend: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf empfinden viele als Schlüssel zu einer besseren Lebensqualität. Fast die Hälfte der Befragten wünscht sich mehr Zeit für Familie, Freunde und Hobbies. Über 80 Prozent schätzen die Elternzeit und halten es für wichtig, auf der Arbeit ab und zu eine Stunde früher zu gehen oder später zu kommen. Trotzdem macht Arbeit glücklich: Erwerbstätige sind deutlich zufriedener als Arbeitslose.
Insgesamt sind die Deutschen trotz weltweiter Krisen minimal glücklicher als im vergangenen Jahr. Auf einer Skala von 0 bis 10 liegt ihre Zufriedenheit bei 7,02. Der "Glücksatlas" basiert auf Daten des sozioökonomischen Panels (SOEP) sowie einer Allensbach-Umfrage unter rund 5.800 Menschen im Alter von 16 bis 67 Jahren im Frühsommer 2015. Im internationalen Ranking liegt Deutschland auf Position 10 von insgesamt 30 an der Studie beteiligten europäischen Staaten. Am zufriedensten sind die Menschen in Dänemark, Schlusslicht ist Griechenland.
hk/qu (dpa, kna, epd, afp)