Deutschland von A bis Z: Ulm
Wir machen eine Reise durch Deutschland und stellen jede Woche eine Stadt dem Alphabet nach vor. Diesmal führt uns U nach Ulm – eine Stadt in Süddeutschland mit dem höchsten Kirchturm der Welt.
Donauufer
Die Donau trennt das baden-württembergische Ulm (Bild) vom bayerischen Neu-Ulm. 1810 wurde die europäische Welt neu geordnet. Es entstand eine neue Grenze zwischen Bayern und Württemberg auf der Mitte der Donau vor Ulm. Für die Bayern war dieser Ort strategisch wichtig, weshalb sie Neu-Ulm auf der anderen Flussseite gründeten. Heute ist das Donauufer auf beiden Seiten eine beliebte Flaniermeile.
Ulmer Münster
Im Zweiten Weltkrieg wurde Ulm durch einen Bombenangriff zerstört, das Münster aber blieb wie durch ein Wunder mitten im Trümmerfeld stehen. 161,53 Meter ragt das Wahrzeichen Ulms in die Höhe. Das Münster ist die größte evangelische Kirche Deutschlands und hat den höchsten Kirchturm der Welt. 768 Stufen führen zu einer Aussichtsplattform mit hervorragender Rundumsicht auf die Stadt.
Ulmer Rathaus
Nicht weit vom Münster entfernt steht das Ulmer Rathaus, ein Gebäude aus der Frührenaissance mit üppig bemalter Fassade. Sehenswert ist ein Nachbau des Fluggerätes von Albrecht Ludwig Berblinger im Treppenhaus. Der Ulmer Schneider und Flugpionier versuchte mit solch einem Apparat im Jahr 1811 zu fliegen, scheiterte aber. Sein Fluggerät wurde verbrannt, er verarmte und starb später mittellos.
Fischer- und Gerberviertel
Das Fischer- und Gerberviertel liegt an der Mündung der Blau in die Donau und ist mit seinen Gassen, Brücklein und Fachwerkhäusern das bedeutendste Altstadtensemble Ulms. So idyllisch wie heute war es damals gewiss nicht, denn hier arbeiteten die Gerber mit stinkenden Tierhäuten, die sie zu Leder verarbeiteten. Sieben Mühlräder knarzten vor sich hin und die Fischer fuhren auf die Donau hinaus.
Schiefes Haus
Viele Gebäude des Fischer- und Gerberviertels aus dem 15. bis 17. Jahrhundert stehen mit ihren Fundamenten direkt im Wasser. Im Laufe der Zeit senkten sie sich im weichen Boden ab und bekamen so eine Schieflage. Dieses spätgotische Fachwerkhaus ist besonders betroffen und wurde vom Guinness-Buch der Rekorde zum schiefsten Hotel der Welt gekürt.
Bundesfestung
Von 1842 bis 1859 entstand rund um Ulm und Neu-Ulm eine monumentale Stadtumwallung. Mit dieser "Bundesfestung" wurde Ulm zu einer Garnisonsstadt, die als zentrale süddeutsche Verteidigungs-, Nachschub- und Rückzugsanlage des Deutschen Bundes diente. Der 12,5 Kilometer lange "Festungsweg" führt zu den einzelnen, noch erhaltenen Bauwerken. 32 Tafeln informieren über ihre Entstehung und Funktion.
Wilhelmsburg
Trutzig thront die Wilhelmsburg auf dem Michelsberg über Ulm. Die Zitadelle war das stärkste Bauwerk der Bundesfestung und galt als letzter Rückzugsort, kam aber nie in Kriegshandlungen zum Einsatz. Zwischenzeitlich diente sie als Flüchtlingslager und Unterkunft der Bundeswehr. Dann fiel sie in einen Dornröschenschlaf. Stück für Stück wird sie durch Renovierung und kulturelle Nutzung wiederbelebt.
Wasserturm
Wer auf dem Festungsweg unterwegs ist, kommt auch in Ulms bayerische Schwesterstadt Neu-Ulm. Das Wahrzeichen ist der Wasserturm, der zwischen 1900 und 1964 Neu-Ulm mit Grundwasser versorgte. Auch er ist mit der Bundesfestung verbunden, denn er steht auf ehemaligen Pulvermagazinen. 47 Meter ragt er in die Höhe und ist vom Kollmannspark umgeben. Der Turm kann nur von außen besichtigt werden.
Einstein-Brunnen
Albert Einstein, Physiker und Popstar der Wissenschaften, wurde am 14. März 1879 in Ulm geboren. Er lebte nur 15 Monate in der Stadt, aber Ulm ist natürlich trotzdem stolz auf seinen berühmten Sohn. Einige Orte erinnern an das Genie, zum Beispiel das EinsteinHaus der Ulmer Volkshochschule oder der Brunnen am Zeughaus (Bild).
Schwäbische Alb
Ulm liegt am Rande der Schwäbischen Alb, einer rauen und lieblichen Natur zugleich mit Wasserfällen, Felsen und mehr als 2000 Höhlen. Eines der vielen Ausflugsziele befindet sich nur eine halbe Stunde von Ulm entfernt – der Blautopf in Blaubeuren. Um den verwunschenen, türkisblauen See ranken sich viele Mythen und Sagen.