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Deutschlands Handballer im Glück

15. Januar 2018

Mehr Dramatik geht nicht. Deutschlands Handballer kommen gegen Slowenien nach dem Schlusspfiff noch per Siebenmeter zum 25:25-Ausgleich. Zuvor hatten die Schiedsrichter minutenlang Videobilder gesichtet.

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Handball-EM Slowenien - Deutschland
Bild: Getty Images/Bongarts/M. Rose

Krimi mit glücklichem Ausgang: Nach einer unfassbaren Dramatik haben die deutschen Handballer bei der EM in Kroatien die Hauptrunde erreicht. Tobias Reichmann verwandelte in der Schlusssekunde einen Siebenmeter zum 25:25 (10:15) gegen Slowenien, dieser wurde allerdings erst nach einer minutenlangen Diskussion und einer Videoentscheidung der Schiedsrichter aus Litauen gegeben. 

Nachdem dem Slowene Blaz Janc sieben Sekunden vor Schluss zum 25:24 für den WM-Dritten getroffen hatte, schien schon alles verloren. Beim Anwurf blockierten die slowenischen Spieler den deutschen Rückraumspieler Paul Drux, hielten angeblich nicht genug Abstand. Die Schiedsrichter schauten sich die Szene minutenlang auf dem Bildschirm an, dann gaben sie Siebenmeter. Den von den Slowenen anschließend eingereichten Einspruch wies der Europäische Handballverband EHF am Dienstag ab.

Schwache erste Halbzeit der Bad Boys

Durch den glücklichen Punkt belohnte sich der Titelverteidiger für eine imposante Aufholjagd, durch die das erste Etappenziel erreicht wurde. Bester Werfer der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) war Kapitän Uwe Gensheimer mit sieben Toren. Für die Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop geht es am Mittwoch gegen Mazedonien um den Gruppensieg und eine gute Ausgangsposition für die zweite Turnierphase.

"Wir müssen am oberen Level sein, um sie zu schlagen", hatte Prokop vor der Begegnung gegen die Slowenen erklärt. Doch davon waren seine Spieler in der ersten Halbzeit meilenweit entfernt. Das deutsche Torhüter-Duo Andreas Wolff und Silvio Heinevetter bekam kaum einen Ball zu fassen, der deutsche Mittelblock in der Abwehr offenbarte große Schwächen und im Angriff mangelte es an Ideen und Durchsetzungskraft.  Bei den Slowenen ragte der wenige Spielmacher Miha Zarabec heraus, ebenso stark agierte Torhüter Urban Lesjak. Zur Halbzeit lag das deutsche Team völlig zu Recht mit 10:15 hinten. 

Ausgleich nach 50 Minuten 

Nach Wiederanpfiff gab Rechtsaußen Patrick Groetzki mit zwei schnellen Treffern zum 12:15 das Signal zur Aufholjagd (34.). Die mit acht Europameistern gespickte DHB-Auswahl zeigte nun eine andere Körpersprache, erkämpfte sich in der Abwehr auch einmal einen Ball und verkürzte den Abstand. Die Slowenen haderten zudem immer öfter mit den Schiedsrichtern und spielten häufig in Unterzahl.

Handball-EM Slowenien - Deutschland
Uwe Gensheimer vergab zwei Siebenmeter, dennoch war er bester Werfer des DHB-Teams Bild: picture alliance/dpa/M. Skolimowska

Gensheimer gelang in der 47. Minute mit seinem Tor zum 19:19 der erste Ausgleich seit dem 1:1 (7.), Kreisläufer Hendrik Pekeler sorgte beim 21:20 (51.) für die erste Führung. Doch die Slowenen, die zum Auftakt gegen Mazedonien verloren hatten, blieben dran. Das DHB-Team glich nach einem 21:23 (57.) durch Groetzki zum 23:23 (59.) erneut aus. Es entwickelten sich packende Schlusssekunden mit einem dramatischen Ende. 

jk/kd (sid,dpa)