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DFB-Präsident will in FIFA-Exekutive

28. November 2014

Wolfgang Niersbach wird für das Exekutivkomitee des Fußball-Weltverbandes kandidieren. Der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes folgt damit dem Wunsch und dem einstimmigen Votum des DFB-Präsidiums.

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Wolfgang Niersbach, Präsident des DFB, vor Werbeslogan "Bereit wie nie" (Foto: Andreas Gebert/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/A. Gebert

Wenn am 24. März 2015 auf dem UEFA-Kongress in Wien ein europäischer Vertreter für das Exekutivkomitee der FIFA gewählt wird, dann wird auch der Name des DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach auf der Kandidatenliste stehen. Niersbach erklärte sich zur Teilnahme an der Wahl bereit, nachdem das DFB-Präsidium ihn auf seiner Sitzung in Weimar einstimmig für die Kandidatur vorgeschlagen hatte. Der DFB bewirbt sich damit um den Platz des früheren DFB-Chefs Theo Zwanziger, der auf dem FIFA-Kongress am 29. Mai 2015 in Zürich aus dem Gremium ausscheiden wird.

"Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass es mich neben meinen Aufgaben beim DFB und in der UEFA nicht auch noch in diese Rolle drängt. Aber ich weiß das einstimmige Votum und große Vertrauen des Profi- und Amateurfußballs sehr zu schätzen", sagte Niersbach. "Ich stelle mich dieser Wahl, weil ich für die europäischen Positionen eintreten möchte und der festen Überzeugung bin, dass der deutsche Fußball seinen Platz und seine Stimme in den wichtigsten Entscheidungsgremien nicht verlieren darf. Ich sehe es als eine große Gemeinschaftsaufgabe an, die Interessen unserer Verbände, Ligen und Vereine im Weltfußball zu vertreten."

Kritische Einwürfe gegen die FIFA

Unterstützung erhielt Niersbach von Ligapräsident Reinhard Rauball, der den DFB-Präsidenten vor einigen Tagen sogar als mögliche Kandidaten für das Amt des FIFA-Präsidenten vorgeschlagen hatte: "Gerade in schwierigen Zeiten ist es erforderlich, dass der größte Einzelverband der Welt mit seinem Präsidenten im FIFA-Exekutivkomitee vertreten ist. Wolfgang Niersbach ist der richtige Mann, um hier für Transparenz und Aufklärung einzutreten – und in diesem Sinne für Mehrheiten zu werben. Er ist international hervorragend vernetzt und genießt das volle Vertrauen des gesamten deutschen Fußballs."

Präsident des Ligaverbandes DFL - Reinhard Rauball (Foto: dpa)
DFL-Präsident Reinhard RauballBild: picture-alliance/dpa

Zuletzt hatte Niersbach deutliche Kritik am Fußball-Weltverband geübt. Das Urteil des 63-Jährigen über den Zustand der FIFA unter ihrem Präsidenten Joseph Blatter war vernichtend. "Wir brauchen an der Spitze eine Institution, die für Integrität, Glaubwürdigkeit, Seriosität steht und über alle Zweifel erhaben ist", äußerte Niersbach: "Das ist seit längerer Zeit bei der FIFA nicht gegeben. Das kann uns nicht gefallen, und das muss ein Ende haben." Auch das Theater um den Untersuchungsbericht zu den WM-Vergaben 2018 an Russland und 2022 an Katar rief bei Niersbach Kopfschütteln hervor. "Was ein großer Befreiungsschlag werden sollte, ist am Ende leider ein ziemlicher Rohrkrepierer geworden", sagte der DFB-Präsident.

asz/sn (dfb, dpa, sid)