Diabetes bei Schwangeren bleibt oft unerkannt
15. August 2003Jedes Jahr entwickeln etwa 40 000 werdende Mütter eine vorübergehende Zuckerkrankheit: den so genannten Gestations-Diabetes. Unbehandelt erhöht er verschiedene Risiken für Mutter und Kind. Dazu gehören Harnwegsinfekte, Unterzuckerung des Neugeborenen und als Spätfolge: Kinder, die an einem Jugend-Diabetes leiden. In den Vorsorgeuntersuchungen sind deshalb Tests mit einem Urinstreifen vorgeschrieben, um betroffene Schwangere rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. In einer Studie der Berliner Universitätsklinik Charité überprüften Ärzte nun an 1 000 Schwangeren die Zuverlässigkeit dieser Urintests. Nur 10 Prozent der Frauen mit einem Gestations-Diabetes wurden damit erkannt. Die Forscher schlagen deshalb einen anderen Test vor. Dabei trinken die werdenden Mütter einmalig eine bestimmte Menge Zuckerlösung. Vor und nach der Einnahme wird der Blutzucker mittels eines Bluttropfens aus dem Finger gemessen. Die Ergebnisse dieses Tests seien wesentlich sicherer, so die Berliner Ärzte.