Die 101 besten Drehbücher seit 2000
Die US-Autorenvereinigung "Writers Guild" hat eine Liste ihrer "Best of" der letzten 20 Jahre veröffentlicht. Mit dabei ist auch ein deutscher Film.
Platz 1: Get Out (2017)
Regisseur und Drehbuchautor Jordan Peele bekam für sein Debüt direkt einen Oscar. Die Horror-Satire hat die Filmwelt überrascht, denn Peele ging unglaublich geschickt mit Kniffs und Twists um. Die Kritikerwelt war sich einig: Das war einer der intelligentesten Horrorfilme aller Zeiten. Mit fünf Millionen US-Dollar war "Get Out" eine Low-Budget-Produktion - 150 Millionen hat der Film eingespielt.
Platz 2: Vergiss mein nicht (2004)
Der Film mit dem etwas sperrigen Originaltitel "Eternal Sunshine of the Spotless Mind" ist ein romantisches Drama von Michel Gondry. In den Hauptrollen: Jim Carrey und Kate Winslet. Auch dieses Drehbuch lebt von Überraschungen und Zeitsprüngen. Autor Charlie Kaufmann bekam 2005 einen Oscar fürs beste Drehbuch.
Platz 3: The Social Network (2010)
Der Film erzählt die Geschichte von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg. Dabei wird wie in einem Gerichtsprozess geklärt, wer der geistige Eigentümer von Facebook ist. In diesem Drehbuch, schreibt die Writers Guild, gebe es keine Helden. "Es ist jedoch unheimlich, wie vorausschauend die Darstellung von Zuckerberg heute wirkt: Immerhin wird er gleich in der ersten Szene als 'Arschloch' bezeichnet."
Platz 4: Parasite (2019)
Der große Oscar-Gewinner aus Südkorea. Die Gesellschaftssatire von Regisseur und Drehbuchautor Bong Joon-ho brachte erstmals in der Geschichte der Academy Awards einer ausländischen Produktion den Oscar für den besten Film. Eine in Armut lebende Familie "zeckt" sich wie ein Parasit in eine reiche Vorstadtfamilie ein und sorgt für Chaos, das in einem sehr krassen Ende gipfelt.
Platz 6: Moonlight (2016)
Der mit drei Oscars prämierte Film erzählt die berührende Geschichte des homosexuellen Schwarzen Chiron, der in einem Problemviertel am Stadtrand von Miami aufwächst. Der Film begleitet in drei Kapiteln Chirons Leben von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter, in denen er sich selbst entdeckt und sich einen Platz in der Welt erkämpft. Autor Barry Jenkins erhielt einen Oscar für das Beste Drehbuch.
Platz 8: Inglorious Basterds (2009)
Quentin Tarantinos Meisterwerk mit internationaler Besetzung. Herausragend: Christoph Waltz, der für seine Darstellung des Nazioffiziers Landa einen Oscar als bester Nebendarsteller gewann. Tarantino ist noch mit zwei weiteren Filmen in dieser Bestenliste vertreten: "Once Upon a Time In... Hollywood" (2019) wurde auf den 22. Platz gewählt, "Django Unchained" (2012) erreichte Platz 74.
Platz 19: Lost in Translation (2003)
Der Film mit Bill Murray und Scarlett Johansson gilt schon jetzt als moderner Klassiker. Der frustrierte Schauspieler Bob Harris reist für einen Whisky-Werbespot nach Tokio und trifft dort auf die junge und ebenso verlorene Charlotte. Die beiden verbindet ihre Einsamkeit und Schlaflosigkeit in einer fremden Stadt - es entsteht eine ungewöhnliche Freundschaft. Regie und Drehbuch: Sofia Coppola.
Platz 43: Die fabelhafte Welt der Amélie (2001)
Auch ein paar ausländische Filme haben es in die Top 101 geschafft. Mit dabei: Der in Europa vielfach ausgezeichnete Film "Amélie". Das von Regisseur Jean-Pierre Jeunet und Romanautor Guillaume Laurant gemeinsam verfasste Drehbuch will uns sagen, dass wir alle die Macht haben, unsere Welt neu zu gestalten, so wie die liebenswerte Amélie es tut.
Platz 52: Das Leben der Anderen (2006)
Die Geschichte spielt in der DDR. Regisseur Florian Henckel von Donnermarck schrieb auch das Drehbuch. Ihn interessierte die Frage: Was ist, wenn ein Stasi-Spitzel einen vermeintlichen Feind belauscht und statt kriminellen Dingen nur Schönes und Berührendes hört? Es war eine kleine Sensation, als dieser Film 2006 den Oscar für den Besten fremdsprachigen Film bekam.
Platz 62: Roma (2018)
Alfonso Cuarón erzählt von seiner eigenen Kindheit und seinem Hausmädchen. Er habe einen sehr spezifischen Film gemacht, sagte er im Writers Guild-Magazin "Written By". "Er ist auf Spanisch, er ist ein Drama in Schwarz-Weiß, und er ist mexikanisch. Es ist nicht so, dass es einen riesigen Markt für diese Art von Film gibt." Scheinbar doch: Drei Oscars gab es immerhin.