Die Atacama-Wüste blüht
Ein besonderes Naturspektakel kann in regenreichen Jahren zwischen September und November im Norden von Chile beobachtet werden: Weite Bereiche der Atacama-Wüste verwandeln sich in ein Meer von Blüten.
Blütenmeer in kargem Umfeld
In niederschlagsreichen Jahren führt die Feuchtigkeit dazu, dass Samen und Knollen, die sich in einem Ruhestadium befinden, auszutreiben beginnen. So blühen innerhalb kurzer Zeit unzählige bunte Blumen und Kräuter und verwandeln die Wüste in ein Meer von Blüten.
El Niño lässt die Triebe sprießen
Das Naturschauspiel wird durch das globale Klimaphänomen El Niño verstärkt: Die ufernahen Meeresströme erhitzen sich und die Küstennebel, die sonst recht schnell verdunsten, enthalten dadurch ausreichend Feuchtigkeit, um über der Wüste abzuregnen.
Tourismus schadet den Pflanzen
Das Ereignis breitet sich in seiner größten Farbenpracht vom Norden der Stadt Vallenar bis nördlich der Stadt Copiapó aus, sowohl in Küstennähe als auch im gebirgigen Landesinneren. Umweltschutzorganisationen kritisieren den negativen Einfluss des Tourismus auf das regenerative Potenzial der Pflanzen. Wegen ihrer teils spektakulären Landschaft wird die Wüste als Reiseziel immer beliebter.
Nur alle paar Jahre
Dabei gilt die chilenische Atacama-Wüste als trockenste Wüste der Welt. Nur alle fünf bis sieben Jahre fällt hier genügend Niederschlag für ein derartiges Naturschauspiel. Zuletzt hatte es einen vergleichbaren Blumenteppich im Oktober 2015 gegeben.
Viele Pflanzenarten existieren nur hier
Die Mehrzahl der über 200 Pflanzenarten sind endemisch, das heißt, sie existieren ausschließlich in dieser Region. Nur Pflanzen, die sich an die extremen klimatischen Bedingungen angepasst haben, können hier überleben. Es überwiegen Löwentatze (Bomarea ovallei), Guanako-Pfote (Calandrinia longiscapa) und La añañuca amarilla (Rhodophiala bagnoldii).