Die Bayern-Brasilianer
Nach Arjen Robbens Karriereende geht das Trikot mit der Nummer 10 an Philippe Coutinho. Der Stürmer ist der spektakulärste Neuzugang der Münchener in dieser Saison - und der 13. Brasilianer beim deutschen Rekordmeister.
Coutinho
"Wir wollten für die Offensive einen absoluten Topspieler zum FC Bayern holen", sagt Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. "Das ist mit Philippe Coutinho gelungen." Der 27-Jährige kommt für die Leihgebühr von 8,5 Millionen Euro vom FC Barcelona. Ziehen die Bayern die Kaufoption, müssen sie 120 Millionen hinblättern. "Ich will wichtige Trophäen gewinnen", sagte der 13. Brasilianer im Bayern-Dress.
Rafinha
Acht Jahre lang, von 2011 bis zum Sommer 2019, steht der eisenharte Verteidiger Rafinha bei den Bayern unter Vertrag. Siebenmal in Serie gewinnt er mit den Münchenern den Meistertitel. Größter Erfolg Rafinhas ist das Triple aus Meisterschaft, DFB-Pokalsieg und Champions-League-Triumph im Jahr 2013. Nach 266 Spielen für die Bayern lässt Rafinha seine Karriere in der Heimat Brasilien ausklingen.
Douglas Costa
Zwei Saisons spielt Douglas Costa für die Münchener. 2015 kommt der Mittelfeldspieler von Schachtar Donezk an die Isar, 2017 wechselt er zu Juventus Turin. Dazwischen bejubelt Costa zwei deutsche Meisterschaften - und gleich in seiner ersten Saison auch den DFB-Pokalsieg: Beim Finalerfolg gegen Borussia Dortmund im Elfmeterschießen verwandelt Costa in Berlin den entscheidenden Elfer.
Dante
Der Innenverteidiger schnürt von 2012 bis 2015 seine Fußballschuhe beim FCB. Dantes Bilanz: erst das Triple, dann das Double und schließlich noch eine deutsche Meisterschaft. Im Champions-League-Finale 2013 gegen Borussia Dortmund verschuldet Dante den Elfmeter zum zwischenzeitlichen 1:1. Am Ende aber darf auch Dante jubeln, die Bayern sichern sich mit dem 2:1-Sieg Europas Fußballkrone.
Luiz Gustavo
Ebenfalls zwei Jahre lang, von 2011 bis 2013, trägt Luiz Gustavo (r., mit Bastian Schweinsteiger) das Trikot des FC Bayern. Das Triple bleibt dem defensiven Mittelfeldspieler verwehrt, weil er nicht zum DFB-Pokalfinale antreten kann. Der brasilianische Verband hat ihn für den zeitgleich ausgespielten Confed-Cup nominiert. Das Nationaltrikot geht in diesem Fall vor.
Breno
"Eine Verpflichtung für die Zukunft" nennt Vorstandschef Rummenigge 2008 den Brasilianer, der als 18-Jähriger für vier Jahre zum deutschen Rekordmeister stößt. Die große Zukunft des Verteidigers bleibt aus, nur 21 Spiele bestreitet Breno für den FCB. Für Schlagzeilen sorgt er außerhalb des Platzes: Weil er sein Haus angezündet hat, wird Breno zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt.
Lucio
Von 2004 bis 2009 organisiert Lucio als Innenverteidiger die Bayern-Abwehr. In dieser Zeit holt er mit den Münchenern dreimal das Double. Wenn Torwart Oliver Kahn oder später dann Mark van Bommel fehlen, trägt Lucio die Kapitänsbinde. Einen Champions-League-Titel holt der Brasilianer auch - allerdings nicht mit, sondern gegen die Bayern: Mit Inter Mailand gewinnt Lucio 2010 das Finale mit 2:0.
Ze Roberto
Der defensive Mittelfeldspieler ist der bis dato einzige Bayern-Brasilianer, der nach einem Intermezzo andernorts nach München zurückkehrt. Zunächst steht Ze Roberto von 2002 bis 2006 bei den Bayern unter Vertrag. Von 2007 bis 2009 spielt er auf Leihbasis für den deutschen Rekordmeister. Ze Robertos Bilanz kann sich sehen lassen: insgesamt vier deutsche Meisterschaften und vier DFB-Pokalsiege.
Paulo Sergio
Der größte Erfolg des brasilianischen Stürmers mit den Bayern: 2001 wird Paulo Sergio (l. neben Torwart Oliver Kahn) Champions-League-Sieger. Von 1999 bis 2002 tragt er den Bayern-Dress. Neben dem Erfolg in der europäischen Königsklasse bejubelt Sergio zwei deutsche Meistertitel und einen DFB-Pokalsieg.
Giovane Elber
Zu den Champions-League-Siegern von 2001 gehört auch Giovane Elber (l., der hier auf beeindruckende Weise dem damaligen Dortmunder Torwart Jens Lehmann seine Meinung kundtut). Von 1997 bis 2003 geht Elber für die Bayern auf Torejagd. In 169 Spielen trifft er 92-mal. Je viermal darf Elber die Meisterschale und den DFB-Pokal in die Luft recken. Heute ist der Brasilianer Bayern-Markenbotschafter.
Jorginho
Jorginho zieht blank. 1994 hat der Verteidiger entscheidenden Anteil an der deutschen Meisterschaft mit dem FCB: Jorginho erzielt am letzten Spieltag den Treffer zum 2:0-Endstand gegen den FC Schalke 04. Das Tor widmet er seinem in der Formel 1 kurz zuvor tödlich verunglückten Landsmann Ayrton Senna. Der Meistertitel bleibt der einzige des Brasilianers in drei Jahren bei den Bayern (1992-1995).
Bernardo und Mazinho
Sie sind 1991 die ersten Brasilianer im Bayern-Dress: Bernardo (l.) und Mazinho. Der eine hält es nicht lange an der Isar aus: Nach nur drei Monaten in München kehrt Bernardo nach Brasilien zurück - angeblich dachte er bei seiner Reise nach Deutschland, er würde für den BVB spielen. Der andere, Mazinho, bleibt immerhin drei Jahre, wird aber auch eher als Transferflop eingestuft.