Die Bundesliga-Klubs im Check
Wer wird Meister, wer schafft's in die Champions League, wer erreicht die Europa League und wer steigt ab? Das sind doch die wesentlichen Fragen. DW stellt die 18 Bundesliga-Teams vor und wagt Prognosen.
FC Bayern München
In der Bundesliga spielen 18 Klubs gegeneinander und am Ende gewinnen immer die Bayern? 27 Mal war das bisher zumindest so. Nach dem teuersten Einkauf der Vereinsgeschichte - 40 Millionen Euro für Corentin Tolisso - ist der Anspruch des deutschen Rekordmeisters unverändert: Alles andere als der Titel wäre bei diesem Kader eine große Enttäuschung. DW-Prognose: Deutscher Meister wird nur der FCB.
RB Leipzig
Als Aufsteiger gleich zum Bayern-Jäger und ab in die Champions League - das war vergangene Saison. Jetzt muss der "RasenBallsport"-Verein in drei Wettbewerben ran. Getreu seiner Vereinsphilosophie hat der Klub in junge, vielversprechende Talente investiert. Ob sie mit der Vielfachbelastung zurecht kommen? DW-Prognose: ein Top-Five-Platz. Fraglich aber, ob es erneut für die Champions-League reicht.
Borussia Dortmund
Fan-Ausschreitungen, Bus-Anschlag, Trainer-Rauswurf. Der BVB hat eine turbolente Saison hinter sich. Der neue Coach, Peter Bosz, soll wieder für Kontinuität - und langfristig den Meistertitel sorgen. Der Niederländer ließ beim Ex-Klub Ajax Amsterdam mitreißenden Offensiv-Fußball spielen. DW-Prognose: Bleibt Pierre-Emerick Aubameyang und ist Mario Götze wieder fit, wird's ein Platz unter den Top 3.
TSG Hoffenheim
Der jüngste Coach der Bundesliga hat die TSG erstmals in der Vereinsgeschichte in die Champions-League geführt. Die Erwartungen diesmal sind entsprechend hoch. Julian Nagelsmann, jüngst zum Trainer des Jahres gewählt, ist ein Taktikfuchs, der seine Mannschaft stets gut vorbereitet ins Spiel schickt. Wie für RB gilt auch für die TSG: Die Dreifachbelastung ist ungewohnt. DW-Prognose: Top-Five.
1. FC Köln
Erstmals seit 25 Jahren spielt der FC wieder in Europa mit. Aber mit der Posse um Anthony Modeste hat der Klub mal wieder den (Geiß)bock abgeschossen. Ob die Kölner ohne ihren 25-Tore-Stürmer inter- und national bestehen können? Zum Glück haben sie mit Peter Stöger einen unaufgeregten Trainer, der den Ball flach hält. DW-Prognose: mehr als ein Platz im Tabellenmittelfeld ist nicht drin.
Hertha BSC
BSC-Maskottchen Herthino freut sich auf die Europa-League-Reise seiner Mannschaft. Vergangene Saison ist Hertha bereits in der Qualifikation ausgeschieden. Ob diesmal mehr als ein europäisches Auswärtsspiel drin ist? Und in welche Richtung fährt der Hertha-Express in der Bundesliga? DW-Prognose: Andere Teams sind stärker. Diesmal ist kein Platz für Herthino im Euro-League-Zug.
SC Freiburg
Der Traum ist zu Ende bevor er angefangen hat. Freiburg ist zwei Wochen vor dem Bundesliga-Start in der dritten Qualifikationsrunde der Europa League ausgeschieden. Jetzt werden Trainer Christian Streich und sein Team erneut versuchen, sich für den internationalen Wettbewerb zu qualifizieren. DW-Prognose: Das wird nichts, weil diese Saison nicht so viele Teams schwächeln werden.
Werder Bremen
Er ist der erste Chinese in der Vereinsgeschichte: Yuning Zhang. Aber er wird die vielen qualitativen Abgänge bei Werder Bremen nicht ersetzen können. Torwart Felix Wiedwald, Kapitän Clemens Fritz oder Klubidol Claudio Pizarro - dies sind nur einige Namen, die den Verein verlassen haben. DW-Prognose: Bremen verliert einige Plätze, gewinnt aber Fans in Fernost.
Borussia Mönchengladbach
Braucht diese Mannschaft den Segen vom Papst? Nach dem doch enttäuschenden neunten Platz in der vergangenen Saison kann er auf jeden Fall nicht schaden. Finanziell kann der Traditionsklub nicht mit Bayern, Dortmund und Leipzig mithalten - und sportlich? DW-Prognose: Champions League nein. Europa League ja.
FC Schalke 04
Anspruch und Realität driften auf Schalke bisweilen auseinander. So auch vergangene Saison: Platz zehn, so schlecht hat Schalke in der Liga zuletzt vor 18 Jahren abgeschnitten. Wer hat Schuld? Der Trainer! Also musste Markus Weinzierl gehen. Domenico Tedesco heißt der Neue, der fünfte innerhalb der letzten drei Jahre - er soll für mannschaftliche Geschlossenheit sorgen: DW-Prognose: Europa League.
Eintracht Frankfurt
Was hat die Eintracht mit einem Toaster zu tun? Ein Versuch: Letzte Saison sprangen die Erwartungen nach einer fulminanten Hinrunde wie ein fertiger Toast in die Höhe - kamen aber verbrannt raus aus der Saison. Diesmal sollen die Spiele zwar heiß, aber nur geröstet sein und nach Europa League duften. DW-Prognose: Tun sie nicht. Von Beginn an gibt es trotz Motivations-Coach Nico Kovac keinen Strom.
Bayer 04 Leverkusen
Was will uns der neue Trainer Heiko Herrlich damit sagen: Saison-Ziel ist Platz zwei? Für Vizekusen - gängiger Spottname für den Werksklub nach der Jahrtausenwende - wäre das diese Saison eine Sensation. Nach dem Klassenerhalt-Zittern in der vergangenen Saison ist aber eher ein Europa-League-Platz erstrebenswert: DW-Prognose: Stabiles Mittelfeld.
FC Augsburg
Ob das Bild symbolhaft ist? Belegt Augsburg am Ende dieser Saison den letzten Platz? Mit dem VfB Stuttgart und Hannover 96 sind zwei sehr starke Aufsteiger aus der 2. Liga hochgekommen - das macht den Klassenerhalt für die Augsburger nicht einfacher. Die Mannschaft von Trainer Manuel Baum (Foto) muss um jeden Punkt kämpfen. DW-Prognose: Abstiegskandidat.
Hamburger SV
Der einzige Klub, der von Anfang an in der Bundesliga dabei ist und noch nie abgestiegen ist. In den letzten vier Jahren musste der Traditionsverein jedoch zwei Mal in die Relegation - und konnte sich in den K.o.-Spielen so gerade noch retten. Und diesmal? Trainer Markus Gisdol und Sportdirektor Jens Todt sind zwei Ruhestifter. DW-Prognose: Diesmal hat der HSV nichts mit dem Abstieg zu tun.
1. FSV Mainz 05
Neuer Präsident (Johannes Kaluza). Neuer Trainer (Sandro Schwarz). Neuer Torwart (Rene Adler). Nach den vielen Abstiegssorgen in der vergangenen Saison soll jetzt alles besser werden. Der Ex-Nationaltorhüter soll nicht nur Gegentore verhindern, sondern mit seiner Erfahrung und Routine auch dem Team Stabilität und Sicherheit geben. DW-Prognose: Auch diesmal muss der Blick nach unten gehen.
VfL Wolfsburg
16 Tore hat Mario Gomez in der vergangenen Saison für die Wölfe erzielt. Ohne ihn wäre der Werksklub wohl abgestiegen. Diesmal will der Nationalspieler aber nicht wieder um den Klassenerhalt, sondern um die internationalen Plätze spielen. Dank des VW-Abgas-Skandals ist die Vereinskasse jedoch nicht so gut gefüllt wie sonst. DW-Prognose: kein Abstiegskandidat, aber auch kein Europa-League-Platz.
VfB Stuttgart
Der dreimalige Deutscher Meister ist nach einem Jahr Abstinenz wieder in der 1. Liga. Mit zwei Ex-Nationalspielern - Torwart Ron-Robert Zieler und Abwehrspieler Holger Badstuber - hat der VfB Routiniers für die Abwehr geholt, die die sonst junge Mannschaft unterstützen sollen. DW-Prognose: keine Abstiegssorgen, gutes Tabellenmittelfeld.
Hannover 96
Der zweite Aufsteiger macht nicht nur sportlich von sich reden: Hannover wird bald der erste Bundesliga-Verein sein, bei dem der Klub selbst nicht mehr Mehrheitseigner ist. Präsident Kind übernimmt und verwässert damit die 50+1-Regel. Zudem provozierten gewaltbereite 96-Fans bei einem Testspiel beim FC Burnley einen Spielabbruch. DW-Prognose: zu viel Wirbel außerhalb des Rasens - Abstiegskandidat.