Die Elf der Hinrunde
Die ersten 17 Partien der Bundesliga-Saison sind vorüber. Es gab strittige Momente, neue Rekorde, jede Menge Tore und herausragende Spieler. DW-Reporter Jonathan Harding hat die elf Besten der Hinrunde herausgepickt.
Torwart: Yann Sommer
Manuel Neuer ist zwar der beste Torhüter der Welt, in der Liga wird er aber fast nie geprüft. Schwer in Aktion und immer auf dem Posten zwischen den Pfosten ist in der Hinrunde dagegen Gladbachs Yann Sommer. Die Nachfolge des beliebten Marc-Andre ter Stegen anzutreten ist sicher nicht leicht, doch der Schweizer bewältigt das blendend und fängt und faustet sich in die Herzen der Borussia-Fans.
Linker Verteidiger: Juan Bernat
Als Juan Bernat im Sommer vom FC Valencia zum FC Bayern München kommt, weiß man so gut wie nichts über ihn. Doch schnell macht der kleine Außenverteidiger im Bayern-Trikot auf sich aufmerksam. Unter Pep Guardiola entwickelt sich Bernat weiter, er spult etliche Meter entlang der Außenlinie ab und sorgt dabei vorne für Gefahr und hinten für Sicherheit.
Innenverteidiger: Niklas Süle
Das Ende der Hinrunde erlebt Hoffenheims vielversprechender Abwehrrecke auf Krücken. Bei einem Sprint am vorletzten Spieltag reißt dem 19-Jährigen das Kreuzband. Die Verletzung beendet wahrscheinlich Süles gesamte Saison vorzeitig. Zuvor weiß er in der Liga zu überzeugen - egal ob in Duellen am Boden oder in der Luft. Außerdem versprüht der Verteidiger bei eigenen Ecken und Freistößen Torgefahr.
Innenverteidiger: Naldo
Auch Bayerns Jerome Boateng spielt keine schlechte Hinrunde, doch Wolfsburgs Brasilianer Naldo toppt die Leistungen des Müncheners noch. Der ehemalige Bremer erzielt in der ersten Halbserie fünf Treffer. Ein Bonus zu seinen starken Defensivleistungen, mit denen er die Wolfsburger Hintermannschaft zusammenhält. Das verdient Beachtung.
Rechter Verteidiger: Paul Verhaegh
Stellvertretend für die geschlossene Mannschaftsleistung des FC Augsburg, schafft es der FCA-Kapitän unter die elf Besten. Verhaegh, der mit Rahman Baba in dieser Hinrunde ein herausragendes Außenverteidigerpaar bildet, hält den Laden nicht nur hinten zusammen, sondern trifft auch vorne. Zwar resultieren seine fünf Tore allesamt aus Elfmetern, dennoch ist er damit Augsburgs bester Torschütze.
Linke Außenbahn: Kevin de Bruyne
Der Belgier zeigt im Trikot des VfL Wolfsburg konstant außergewöhnliche Leistungen und steuert in den ersten 17 Saisonspielen bereits zehn Torvorlagen zum Erfolg seiner Mannschaft bei. De Bruyne scheint sich in Wolfsburg wohl zu fühlen, was wiederum seinem Spiel gut tut. Seine Pässe und seine Übersicht sind zwei wichtige Gründe dafür, dass die "Wölfe" unangefochtener Tabellenzweiter sind.
Defensives Mittelfeld: Xabi Alonso
Als der Ex-Weltmeister von Real Madrid nach München kommt, sehen viele in ihm zunächst nur einen Notstopfen für den abgewanderten Kroos und die verletzten Thiago und Martinez. Doch schnell etabliert sich Alonso als Kopf, Denker und Lenker des Bayern-Spiels und macht sich unersetzbar. Fast scheint es, als sei das System von Guardiola eigens für ihn erfunden worden.
Rechte Außenbahn: Karim Bellarabi
Fast wäre Braunschweig-Rückkehrer Bellarabi gar nicht für Leverkusen aufgelaufen, sondern gleich weiter verliehen worden. Doch Trainer Roger Schmidt gibt Bellarabi eine Chance und findet Gefallen an dem schnellen und trickreichen Angreifer. Bellarabi dankt es ihm im ersten Spiel schon nach neun Sekunden mit dem 1:0 in Dortmund. Es folgen viele gute Momente und die Berufung in die Nationalelf.
Offensives Mittelfeld: Arjen Robben
Nach einem großartigen Jahr 2013 und einer hervorragenden Weltmeisterschaft in Brasilien, dachte man eigentlich, Robben könnte sich nicht noch weiter steigern. Was für eine Fehleinschätzung! Der flinke Niederländer, dessen einst so anfälliger Körper kaum noch Probleme bereitet, ist der wohl beste Bundesligaspieler der Hinrunde. Zehn Tore und drei Assists hat er auf seinem Konto.
Angriff: Alex Meier
Erfolgreicher als er ist keiner: 13 Tore in 16 Spielen sind eine beeindruckende Quote. Umso beindruckender, weil Meier die Treffer im Trikot von Eintracht Frankfurt erzielt. In der Saison 2012/13, seiner bislang besten, schafft er 16 Treffer in 31 Partien. Ein Rekord, der sehr leicht fallen könnte. Vorausgesetzt Meier bleibt gesund und geht weiter so unbekümmert zu Werke wie bisher.
Angriff: Eric Maxim Choupo-Moting
Während überall im Sommer viel Geld für neue Stars ausgegeben wird, kommt Choupo-Moting ablösefrei aus Mainz nach Schalke und mausert sich zum vielleicht besten Geschäft der Schalker. Der Kameruner marschiert in der Offensive der "Königsblauen" vorneweg und ergänzt sich bestens mit Klaas-Jan Huntelaar. In 17 Spielen sammelt er neun Tore und fünf Vorlagen.
Trainer: André Breitenreiter
Es zählt nur der Klassenerhalt - diese Parole gibt Paderborns Coach vor der Saison aus und füllt sie gemeinsam mit seiner Truppe auf beeindruckende Weise mit Leben. Kampf, Einsatz und jede Menge Leidenschaft bringen 19 Punkte nach 17 Spielen.