Die Erde bebt in Albanien
Ein besonders schweres Erdbeben hat den Balkanstaat Albanien erschüttert. Dutzende Häuser stürzten ein und begruben Menschen in den Trümmern. Die Erschütterungen waren bis nach Süditalien spürbar.
Schreck in den Morgenstunden
In den frühen Morgenstunden, um 03:54 Uhr, hat das stärkste Erdbeben seit Jahrzehnten Menschen in Albanien aus dem Schlaf gerissen. Gebäude stürzten ein, Leute liefen in Panik auf die Straßen. Besonders stark betroffen ist die Stadt Durres an der Westküste des Landes. Die Hafenstadt liegt rund 30 Kilometer westlich der Hauptstadt Tirana. Auch in Thumana, weiter nördlich, waren Schäden zu sehen.
Tote und Verletzte
Wie viele Menschen bei dem Erdbeben gestorben sind, ist noch unklar. Die albanische Regierung geht von mindestens 23 Toten aus. Etwa 600 Menschen wurden demnach verletzt. Allein in Tirana und Durres wurden nach Angaben von Gesundheitsministerin Ogerta Manasterliu 150 Menschen mit Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert.
Ein eingestürztes Hotel
Mindestens drei Menschen sollen in dem zusammengestürzten Hotel "Vila Palma" in Durres ums Leben gekommen sein. Ein anderer Mann soll in der Stadt Kurbin in Panik aus einem Gebäude in den Tod gesprungen sein, berichtet das albanische Verteidigungsministerium.
Unterstützung durch die Armee
Das Verteidigungsministerium hat reagiert und 300 Soldaten nach Durres und Thumana geschickt, um bei den Rettungs- und Bergungsarbeiten zu helfen. Nach Angaben einer Sprecherin werden noch immer Menschen unter den Trümmern vermutet. In Thumana suchten Angehörige, Soldaten und andere Rettungskräfte in den Trümmern eines fünfstöckigen Hauses nach Verschütteten.
So schlimm wie nie
Es ist eines der stärksten Erdbeben in Albanien seit Beginn der Aufzeichnung. Das Institut für Geowissenschaften in Tirana und das Deutsche Geoforschungszentrum in Potsdam beziffern die Stärke des Bebens auf 6,3. Erst im September war Albanien von einer Serie von Erdbeben erschüttert worden, diese waren aber mit Stärken von 4,4 bis 5,8 deutlich schwächer.
In der ganzen Region spürbar
Diesmal war das heftige Beben nicht nur in Albanien spürbar. Auch in Nordmazedonien, Montenegro, im benachbarten Kosovo, in Serbien und Griechenland bebte die Erde. Selbst in Süditalien war das Erdbeben zu spüren. Der Mittelmeerraum gehört zu den aktivsten Erdbebenregionen Europas.
Hilfe von Nachbarn
Mehrere Länder der Region haben Rettungsteams zur Unterstützung nach Albanien geschickt. Darunter sind Rettungskräfte aus dem Kosovo, Italien und Griechenland. Der albanische Regierungssprecher Endri Fuga berichtet auf Twitter, dass die internationalen Teams in einer "beispiellosen Solidaritätsbekundung" von Freiwilligen unterstützt werden.