Die Fed will helfen – aber nicht sofort
31. August 2012Beim Internationalen Treffen der Notenbanker in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming hat der Chef der US-Zentralbank, Ben Bernanke, beklagt, dass das aktuelle Wirtschaftswachstum offensichtlich nicht ausreicht, die hohe Arbeitslosigkeit anzubauen. Die Arbeitslosenquote in den USA liegt derzeit bei 8,3 Prozent.
"Es ist aber nötig, weitere Fortschritte zu erreichen, besonders am Arbeitsmarkt", sagte Bernanke zu Beginn des Treffens. Daher werde die Federal Reserve, die US-Notenbank, Maßnahmen ergreifen, um die Konjunktur anzukurbeln. Wie und vor allem wann das geschehen könnte, ließ Bernanke allerdings offen.
Das war Vielen viel zu wenig
An den Börsen war die Rede des US-Notenbank-Chefs mit großer Spannung erwartet worden. Die Börsianer hatten gehofft, von der Rede Bernankes auf die Beschlüsse der nächsten Zinssitzung der Notenbank schließen zu können. Die findet in zwei Wochen, am 13. September statt. Bernanke gab allerdings keinerlei Hinweise auf die Politik seines Hauses in der nahen Zukunft.
Als Reaktion darauf verloren die US-Börsen, ihre Kurse gaben leicht nach. Auch in Deutschland reagierte der Dax und rutschte zwischenzeitlich ins Minus. Die Händler hatten sich offenbar auch nicht von Verweisen auf die grundsätzliche Stärke der US-Wirtschaft beeindrucken lassen. Die US-Notenbank hatte in ihrem Konjunkturbericht darauf verwiesen, dass die US-Wirtschaft in den Monaten Juli und August leicht gewachsen ist.
Im Verlauf des Handelstages erholten sich die Kurse jedoch wieder. An der Frankfurter Börse stiegen die Umsätze vor Handelsschluss deutlich, der Dax konnte seine Verluste wieder wett machen.
dk/wl (dpa/rtr/dapd)