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Die gescheiterte Waffenruhe

20. August 2014

Eine Feuerpause macht noch keinen Frieden. Israel und die radikalislamische Hamas haben die Feindseligkeiten wieder aufgenommen, nachdem die befristete Waffenruhe ausgelaufen ist.

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Nahostkonflikt Palästina Israel Zerstörung im Gazastreifen
Bild: REUTERS

Die Palästinenser machten Israel für das Ende der Feuerpause verantwortlich. Der palästinensische Chefunterhändler bei den Verhandlungen in Kairo, Assam al-Ahmed, sagte, die Waffenruhe sei "gescheitert" und dafür trage Israel die Verantwortung. Ein hochrangiger Vertreter der radikalislamischen Hamas, Essat al-Rischk, warnte vor neuer Gewalt. Solange es für das palästinensische Volk keine Sicherheit gebe, werde es auch für die Israelis keine Sicherheit geben.

Raketen auf Tel Aviv

Noch vor Ablauf der befristeten Feuerpause waren Raketen aus dem Gazastreifen in der Metropole Tel Aviv und der südisraelischen Stadt Beerscheba eingeschlagen. Das israelische Militär reagierte seinerseits mit Luftangriffen auf den Küstenstreifen. Israel zog außerdem seine Delegation von den Gesprächen über eine dauerhafte Waffenruhe in Kairo ab. Auch die palästinensische Delegation will die ägyptische Hauptstadt wieder verlassen, wie ein hochrangiges Delegationsmitglied sagte.

Nach palästinensischen Angaben starben bei den israelischen Luftschlägen am Dienstagabend mindestens drei Menschen, 40 weitere wurden verletzt. Unter den Toten seien die Frau und die Tochter eines Militärführers der Hamas, teilte die Organisation mit. Der militärische Arm der Hamas, die Al-Kassam-Brigaden, erklärte, dass ihre Anhänger nach dem israelischen Angriff Dutzende Raketen Richtung Tel Aviv abgefeuert hätten.

In weiten Teilen Israels hatten zuvor die Sirenen aufgeheult. Über neue Opfer oder Schäden auf israelischer Seite wurde zunächst nichts bekannt. Insgesamt seien etwa 50 Raketen am Dienstag auf Israel abgefeuert worden, teilten die Streitkräfte mit.

Bevorstehender Abschluss?

Die "Manöver" der israelischen Delegation verhinderten jeden Fortschritt, erklärte der palästinensische Delegationsleiter al-Ahmed in Kairo. Palästinensischen Medienberichten zufolge standen beide Seiten kurz vor dem Abschluss einer mehrwöchigen Waffenruhe. Von israelischer Seite gab es dafür allerdings keine Bestätigung.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza starben in dem Konflikt seit Anfang Juli auf Seiten der Palästinenser mehr als 2000 Menschen, mehr als 10.000 wurden verletzt. Auf israelischer Seite wurden 64 Soldaten und drei Zivilisten getötet, Hunderte Menschen erlitten Verletzungen.

ml/wa (afp, rtr)