Die ISS wird 20: Happy birthday, Raumstation!
Am 20. November 1998 wurde das erste Modul für den Bau der Internationalen Raumstation (ISS) ins Weltall geschickt, drei Jahre später zog die erste Crew ein. Seitdem wird an Bord der ISS geforscht.
19.000-Kilo schwerer "Grundstein"
Der erste Abschnitt der ISS, der vor 20 Jahren seinen Weg ins All nahm, war das russische Fracht- und Kontrollmodul Sarja. Es wog gut 19.000 Kilogramm und war mehr als 12 Meter lang. Sarja wurde von den USA in Auftrag gegeben und bezahlt, aber von einem russischen Raumfahrtunternehmen entwickelt und gebaut. Internationale Kooperation von Kindesbeinen an!
Wohngemeinschaft für sechs
Sechs Menschen leben und arbeiten gleichzeitig auf der Internationalen Raumstation ISS, während diese mit einer Geschwindigkeit von über 27.000 km/h durchs Weltall rast. Alle 90 Minuten umkreist die ISS die Erde einmal. Die Raumstation ist nach dem Mond das hellste Objekt am Nachthimmel und lässt sich sogar mit bloßem Auge sehen.
Expedition 1
Das hier war die erste Langzeit-Crew auf der ISS: US-Astronaut William Shepherd (Mitte) mit seinen zwei russischen Mitbewohnern Yuri Gidzenko (links) und Sergei Krikalev (rechts). Sie zogen am 2. November 2000 ein und blieben für 136 Tage.
Mietverträge bis zu einem Jahr
Im Durchschnitt bleiben die Crews fünfeinhalb Monate auf der ISS. Zwei Bewohner, die es länger aushielten: NASA-Astronaut Scott Kelly (Foto) und Roskosmos Kosmonaut Mikhail Kornienko. Sie verbrachten ein ganzes Jahr auf der Raumstation.
Multinational
Der kanadische Astronaut Chris Hadfield auf der ISS, Weihnachten 2012. In den vergangenen Jahren waren Menschen aus 18 Ländern an Bord der Raumstation. Die größte Anzahl von Crew-Mitgliedern kam aus den USA, gefolgt von Russland. Weitere Herkunftsländer sind unter anderem Japan, Kanada, Italien, Frankreich, Deutschland, Brasilien und Großbritannien.
Der Bus hält vor der Tür
Mitarbeiter und Vorräte treffen über Raumfähren beziehungsweise Raumfrachter ein. Hier dockt gerade Space Shuttle Atlantis an die ISS an. Atlantis war bis 2011 im Einsatz. Heutzutage reisen alle Astronauten in Sojus-Kapseln in ihr neues Zuhause.
Mal kurz Luft schnappen
Mehr als 210 Weltraumspaziergänge gab es bisher außerhalb der ISS - im Astronautensprech heißen die 'EVA': extra-vehicular activity. Mike Hopkins sah sich am 24. Dezember 2013 die ISS von außen an.
Außergewöhnliche Einrichtung
Mehrere Roboterarme schmücken die Raumstation. Dieser hier, Canadarm2, ist fast zwanzig Meter lang und hat sieben motorisierte Gelenke. Er kann 100.000 Kilogramm hochheben - oder auch nur einen Astronauten, etwa wie hier auf dem Bild Stephen Robinson.
Forscher-WG
Die Crew-Mitglieder verbringen etwa 35 Stunden jede Woche mit ihrer Forschung. Der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst war 2014 das erste Mal auf der ISS. Damals beobachtete und analysierte er, welche Veränderungen der menschliche Körper in der Schwerelosigkeit durchmacht. Sein zweiter ISS-Einsatz begann im Juni 2018. Seit Oktober 2018 ist er der erste deutsche Kommandant der Raumstation.
Nervenaufreibender Auszug
Ist ihre Zeit auf der ISS abgelaufen, gelangen die Astronauten über Sojus-Kapseln zurück zur Erde. Das letzte Stück legen sie per Fallschirm zurück. Willkommen auf der Erde!