Die Meistersaison des FC Bayern
Zum 25. Mal dürfen die Spieler des FC Bayern den Meistertitel feiern. Sie gewinnen ihn auf dem Sofa, weil Wolfsburg nicht in Gladbach gewinnt. Die entscheidenden Momente und Personen der Spielzeit in Bildern.
Meisterjubiläum
Im letzten Spieltag der Bundesliga verabschiedet sich Meister Bayern München mit einem 2:0-Erfolg gegen den FSV Mainz 05. Nach dem Abpfiff gibt es die Meisterehrung durch Liga-Präsident Reinhard Rauball und DFL-Chef Christian Seifert, danach die traditionellen Bierduschen und das übliche Partyprogramm.
Tormaschine der Bundesliga
80 Tore in 34 Partien erzielen die Bayern. Ihr bester Torschütze sind Arjen Robben und Robert Lewandowski mit 17 Treffern. Der höchste Sieg gelingt den Überfliegern der Liga gegen den Hamburger SV mit 8:0. Die Tore für die Münchener erzielen Thomas Müller, Mario Götze, Robben, Robert Lewandowski und Franck Ribery. Insgesamt treffen in dieser Saison 14 verschiedene Bayern-Spieler.
Eine Klasse für sich
Der Rekordmeister bleibt auf dem Weg zum 25. Titel in der Bundesliga eine Klasse für sich. Die gesamte Hinrunde überstehen sie ungeschlagen. Mit den letzten Spielen der Vorsaison zusammengerechnet bauen sie ihre Serie auf 21 Spiele ohne Niederlage aus. Eine beeindruckende Zahl, aber weit vom eigenen Rekord entfernt. Denn der liegt bei 53 Partien ohne Pleite.
Meilenstein für Lahm
Kapitän des alten und neuen Meisters ist Philipp Lahm. Der zurückgetretene Weltmeister verpasst zwar mehrere Partien wegen einer Verletzung, doch wenn er spielt, dann im Mittelfeld. Ihm gelingen zwei Tore und zwei Vorlagen. Persönlicher Erfolg: In seinem 321. Bundesliga-Spiel feiert er im Oktober als 28. Spieler der Bundesliga-Historie seinen 200. Sieg.
Vernagelte Bude
Hinten hält Manuel Neuer die Schotten dicht und gibt seinen Vorderleuten Sicherheit. In 34 Spielen kassiert der FC Bayern nur 18 Gegentreffer. 20 Mal hält der Nationalkeeper seinen Kasten komplett sauber. Zweimal gelingt dieses Kunststück Neuer-Vertreter Pepe Reina. Damit stellen die Bayern im letzten Spieltag einen eigenen Bundesliga-Rekord von 22 Mal zu Null ein.
Coole Parade
Eine seiner besten Rettungstaten gelingt Neuer gegen Borussia Dortmund. Einen direkten Freistoß von Marco Reus fischt der Bayern-Torwart gerade noch so von der Linie. Bayern gewinnt dank ihm und durch einen Treffer von Ex-BVB-Stürmer Lewandowski mit 1:0. Ein echtes Spitzenspiel ist die Partie gegen die Dortmunder diesmal aber nicht - zu weit liegt der BVB in der Tabelle zurück.
Heulende Wölfe
Ärgster Verfolger der Bayern sind in dieser Saison nicht die Dortmunder, sondern der VfL Wolfsburg, gegen den die Münchener im Januar auch ihre erste Bundesliga-Niederlage kassieren. Und was für eine! Beim 1:4 werden alle Bayern-Schwächen gnadenlos aufgedeckt. Die Wolfsburger kontern die Bayern aus und siegen auch in der Höhe verdient.
Erste Heimniederlage
Zur Pleite gegen die Wölfe kommt aber nur noch eine weitere hinzu. Gegen "Angstgegner" Borussia Mönchengladbach leistet sich Manuel Neuer zwei Fehler und trägt so zur 0:2-Heimniederlage der Bayern entscheidend bei. Davon profitiert Raffael, der beide Gladbacher Tore erzielt. In den restlichen 16 Heimspielen gehen die Bayern aber 14 Mal als Sieger vom Platz.
Ein Tag zum Vergessen
Das Spiel gegen die Gladbacher hat neben der Niederlage auch eine weitere negative Folge: Arjen Robben, zu diesem Zeitpunkt wohl bester Bundesliga-Spieler überhaupt, verletzt sich schwer. Dem Niederländer reißt ein Bauchmuskel und er muss mehrere Wochen pausieren. Sein Fehlen merkt man dem Bayern-Spiel in den folgenden Spielen deutlich an.
Schwarze Serie
Robben ist dabei nur einer von vielen. Die Verletztenmisere beginnt für die Bayern bereits vor dem Saisonstart: Beim Supercup gegen den BVB reißt beim Spanier Javi Martinez das Kreuzband. Die weiteren Langzeitverletzten sind David Alaba, Franck Ribery, Philipp Lahm, Thiago, Bastian Schweinsteiger, Mehdi Benatia und Holger Badstuber, der sich kurz vor Saisonende erneut schwer verletzt.
Trainer gegen Arzt
Die vielen lädierten Spieler lassen auch Coach Pep Guardiola nicht kalt. Der Katalane ist unzufrieden mit der Arbeit von Bayern-Arzt Müller-Wohlfahrt. Im Laufe der Saison kriselt es immer wieder spürbar zwischen den beiden. Nach der Niederlage in der Champions League gegen Porto eskaliert der Ärztestreit: Müller-Wohlfahrt hat die Nase voll und schmeißt die Brocken hin.
Der Perfektionist
Auch sonst macht Guardiola häufig negative Schlagzeilen. Er sei machtgierig, wolle alles bestimmen, sein System sei zu eindimensional, sagen die Kritiker. Sogar seine Zukunft in München wird in Frage gestellt. Am Ende aber ist alles wieder gut: Guardiola führt die Bayern zum Titel und ins Halbfinale der Champions League. Die Kritik verstummt, denn wer gewinnt, hat recht.
Opfer des Luxusproblems
Einer der Verlierer der Bayern-Saison ist Bastian Schweinsteiger (l.). Im überfüllten Mittelfeld des FC Bayern ist nur selten Platz für den Weltmeister, seine defensive Liebslingsrolle für Xabi Alonso (r.) reserviert. Nun wird sogar über einen möglichen Abschied Schweinsteigers aus München diskutiert.