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Die Nationalelf ist in Brasilien

Calle Kops (sid/dpa)7. Juni 2014

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat ihre Mission Titelgewinn in Brasilien gestartet. Nach einem knapp zehneinhalbstündigen Flug landete das Team von Bundestrainer Löw auf dem Flughafen von Salvador.

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Ankunft der deutschen Nationalmannschaft in Brasilien (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Der Charterflieger mit der Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw setzte um 03.30 Uhr (Ortszeit) auf der Landebahn in Salvador auf. Danach stand für den Tross des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) noch ein kurzer Anschlussflug nach Porto Seguro an. "Es ist gut, dass es nun endlich los geht", sagte Teammanager Oliver Bierhoff.

Das Basisquartier des DFB-Teams liegt im kleinen Fischerdörfchen Santo André direkt an der Atlantikküste. "Wenn wir im Campo Bahia angekommen sind, geht es nur noch um die Hauptsache: um Fußball", betonte Bierhoff, der nochmals den Ausfall von Marco Reus bedauerte. Der Dortmunder Offensivspieler kann wegen einer Spunggelenksverletzung bei der WM nicht dabei sein. "Wir werden nicht lamentieren, wir werden die Bedingungen so annehmen, wie sie sind. Ich bin überzeugt: Mit dieser Einstellung können wir bei der WM sehr viel erreichen", erklärte Bierhoff.

Deutschlands Marco Reus liegt verletzt am Boden (Foto: Thomas Eisenhuth/dpa)
Der Schock von Mainz: Marco Reus verletzt am BodenBild: picture-alliance/dpa

Eine Woche vor dem ersten Gruppenspiel am 16. Juni gegen Portugal hatte Löw im Basisquartier am Sonntagnachmittag schon das erste Training angesetzt. Für Reus war Innenverteidiger Shkodran Mustafi von Sampdoria Genua nachnominiert worden.

Reus war während der Bundesliga-Rückrunde und auch in der Vorbereitung in Topform. Er war ein Fixpunkt in Löws WM-Wunschelf und einer der Hoffnungsträger für den angestrebten vierten Titelgewinn nach 1954, 1974 und 1990. "Marco war super drauf. Er hat vor Spielfreude gesprüht. In unseren Überlegungen für Brasilien hat er eine zentrale Rolle gespielt", bedauerte der leidgeprüfte Löw. Im Trainingslager in Südtirol hatte er schon den Leverkusener Lars Bender mit einer Oberschenkelverletzung für das Turnier verloren und jetzt Reus. "Es ist bitter für uns und natürlich für ihn. Er war eine Waffe. Er kann Freistöße schießen, ist beweglich", sagte Torjäger Miroslav Klose schon direkt nach dem 6:1-Sieg im Benefiz-Länderspiel gegen Armenien in Mainz.

Lange Pause für Reus

Nach einem eher harmlosen Zweikampf war der BVB-Profi mit dem Fuß unglücklich umgeknickt. Nach dem Sturz auf den Rasen schlug Reus die Hände vors Gesicht, er ahnte sofort Schlimmes. "Es gab keine Schuld, es war kein überhartes Foulspiel. Es war ein Zweikampf, wie er immer wieder passiert im Spiel", sagte Löw zu der Szene. Erst in sechs bis sieben Wochen wird Reus nach dem Teilriss der vorderen Syndesmose oberhalb des linken Sprunggelenks voraussichtlich wieder ins Training einsteigen können.

Der nachgerückte Mustafi, den der Bundestrainer nach dem Trainingslager in Südtirol nicht für sein 23-köpfiges WM-Aufgebot berücksichtigt hatte, ist ein Abwehrspieler. "Es tut mir sehr leid für Marco, aber ich freue mich natürlich, dass ich dabei sein kann", sagte der 22-Jährige von Samdoria Genua. Abwehrspieler für Offensivkraft: Diese zunächst überraschende Entscheidung konnte Löw auch mit den Erkenntnissen der Armenien-Partie begründen. "Es ging uns nicht darum, Marco Reus eins zu eins zu ersetzen", erläuterte Löw.

Offensive top besetzt

Shkodran Mustafi (r.) und Mario Götze (l.) gehen zum Flugzeug (Foto: Fredrik von Erichsen/dpa)
Der Nachrücker: Shkodran Mustafi (r.) neben Mario GötzeBild: picture-alliance/dpa

Auf den Positionen hinter der Spitze habe er mit Lukas Podolski, André Schürrle, Mario Götze, Thomas Müller, Mesut Özil, Julian Draxler und auch Toni Kroos "genügend Alternativen". Deswegen habe er sich für eine weitere Option für den Defensivbereich entschieden, begründete Löw. "Lukas und André sind körperlich sehr dynamisch, sehr stark. Man hat das Gefühl, sie haben in England, in der körperlich intensiven und sehr robusten Premier League, auch in diesen Bereichen zugelegt", lobte Löw.

"Die Mannschaft ist mit Beifall verabschiedet worden, das tut jedem gut, dieses positive Gefühl mitzunehmen in den Flieger, das kann noch mal einen Schub geben", sagte Löw vor dem Countdown im WM-Quartier "Campo Bahia" in Porto Seguro. "Wir freuen uns unglaublich. Wir warten schon ewig darauf, da rüber zu fliegen», sagte Schürrle vor dem Start der Maschine gespannt, aber optimistisch und rief zum Sturm auf den WM-Titel auf: "Man muss immer das höchste Ziel haben!"