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Die Piëchs haben ein neues Aktien-Oberhaupt

6. April 2017

Lange blieb unklar, wer das milliardenschwere Aktienpaket des Autopatriarchen Ferdinand Piëch übernimmt. Nun steht fest: Bruder Hans Michel Piëch wird zum Großaktionär im VW-Imperium.

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Hans Michel Piech, VW-Großaktionär
Hans Michel Piëch kauft die Anteile seines BrudersBild: picture-alliance/dpa/U. Anspach

Der Autopatriarch Ferdinand Piëch hat den Großteil seiner indirekten Beteiligung am VW-Konzern an seinen jüngeren Bruder Hans Michel Piëch verkauft. "Das war eine gemeinsame Entscheidung der Familien Porsche und Piëch", sagte Hans Michel Piëch der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) laut Vorabmeldung.

Der 75-Jährige und seine Familie halten künftig 25,1 Prozent an der VW-Dachgesellschaft Porsche SE. Damit verfügt er über eine Sperrminorität in der einflussreichen Holding, die die Mehrheit der Stimmrechte am Autobauer VW hält. Der Verkauf war am Montag bekanntgegeben worden. Unklar war aber, wer aus dem Autoclan zugriff.

Piëchs bleiben einflussreich

Die Nachfahren von Firmengründer Ferdinand Porsche teilen sich in zwei Familienstränge auf: die Porsches und die Piëchs. Eine Balance zwischen diesen Familiengruppen gilt als wichtig. Ferdinand (79 Jahre) und Hans Michel Piëch hielten bisher je 14,7 Prozent, gemeinsam lagen sie also oberhalb der 25-Prozent-Schwelle zur Sperrminorität. Indem Hans Michel den Großteil des Pakets bekommt, bleibt der Einfluss der Piëchs gewahrt. Die restlichen Aktien aus dem Paket, die nicht für die Sperrminorität nötig sind, gehen an die Porsche-Seite.

VW-Aufsichtsrat Wolfgang Porsche, Cousin der Piëch-Brüder, räumte gegenüber der FAZ ein, dass die Familien "in früherer Zeit manchmal kritisch miteinander umgegangen sind". Aber: "In wichtigen Fragen haben wir immer klare Entscheidungen getroffen. Gemeinsam - das ist wichtig." Auch ihm sei wichtig gewesen, dass die Eigentümer und damit die Machtstruktur in der Porsche SE nach dem Ausstieg von Ferdinand Piëch erhalten bleibe.

Die Übertragung der Anteile soll bis zum Herbst abgeschlossen sein. Solange will Ferdinand Piëch im Aufsichtsrat der Porsche SE bleiben. Das Mandat in der Familienholding ist der letzte Posten von Piëch im Volkswagen-Porsche-Verbund. Der Verkauf seiner Anteile steht für den Bruch mit dem Rest der Familie. In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Konflikte zwischen Piëch und Familienmitgliedern gegeben.

nm/qu (dpa, rtr)