Die Rückkehr des Mirko Slomka
10. April 2014Mit Hannover 96 feierte Mirko Slomka seine bisher größten Erfolge als Trainer. Vier Jahre lang war er verantwortlich an der Seitenlinie und führte die 96er bis ins Viertelfinale der Europa League. Doch 106 Tage nach seinem Rauswurf steht Slomka bei seiner Rückkehr als Trainer des taumelnden Hamburger SV nicht der Sinn nach Sentimentalitäten. "Das ist für uns ein Überholspiel. Wir können mit einem Sieg an Hannover vorbeiziehen und sie in den Abstiegsstrudel hineinziehen", sagte Slomka vor dem richtungweisenden Kellerduell an seiner alten Wirkungsstätte: "Das ist ein besonderes Spiel, klar. Aber kein Freundschaftsspiel. Unser Auftrag lautet Platz 15. Und den haben wir noch nicht erreicht." Für Mitgefühl mit alten Weggefährten ist im Abstiegskampf eben kein Platz.
"Kein Groll gegen Hannover"
Mit 27 Punkten steht der Hamburger SV aktuell auf dem Relegationsplatz. Mit einem Erfolg könnte Slomka mit seinem Team einen wichtigen Schritt Richtung Klassenerhalt machen. Sein 100. Bundesliga-Sieg könnte zugleich aber auch über seinen Nachfolger Tayfun Korkut richten, den Slomka damals sogar als Co-Trainer holen wollte, bevor er selbst bei Hannover 96 seine Koffer packen musste. "Ich hege keinen Groll gegen Hannover, überhaupt nicht", sagte der 46-Jährige: "Dass ein Trainerjob mal endet, ist normal."
Sein Nachfolger Korkut steht nach dem Derby-Desaster bei Eintracht Braunschweig bei einer weiteren Pleite wohl vor dem Aus. "Wir sind in der Bringschuld gegenüber dem Verein und den Fans", sagte der Trainer. Die 96er bereiten sich auf das Schicksalsspiel in einem Mini-Trainingslager in einem Kloster vor. "Wir dürfen uns nicht so viele Gedanken über den HSV machen, sondern müssen sehen, dass wir unsere Chance nutzen, den HSV wieder klarer zu distanzieren", sagte Korkut und forderte "sehr, sehr viel Leidenschaft."
Lasogga fällt aus
Hannover hat die vergangenen vier Partien allesamt verloren, der HSV dagegen reist mit einem 2:1-Erfolg gegen Leverkusen im Rücken zum Auswärtsspiel. "Der Trend spricht für uns", weiß Slomka. Der Trainer muss allerdings erneut auf Pierre-Michel Lasogga verzichten. Der beste Angreifer der Hamburger fällt für zwei weitere Wochen aus und steht dem HSV somit mindestens für die kommenden beiden Partien im Kampf gegen den Abstieg nicht zur Verfügung.
Der Klassiker in München
Im Topspiel des 30. Spieltages kommt es zur Partie zwischen Bayern München und Borussia Dortmund. BVB-Trainer Jürgen Klopp deutete ironisch an, dass das Spiel gegen den FCB zeitlich ungünstig liege: "Einfach ein sensationell guter Zeitpunkt für das Spiel gegen Bayern München - zwischen Madrid und Wolfsburg." Am Dienstag (15.04.2014) kämpft der BVB gegen Wolfsburg um den Einzug ins DFB-Pokalfinale. Deshalb gilt es als wahrscheinlich, dass der Coach die eine oder andere Stammkraft schont. Dennoch machte Klopp deutlich, wie wichtig ein Sieg gegen den Erzrivalen aus München derzeit ist: "Wir haben nicht vor, was zu verschenken", sagte er. Sein Team brauche drei Punkte, um die direkte Qualifikation für die Champions-League abzusichern.
Braunschweig will klettern
Nicht die Champions League, sondern der Klassenerhalt ist das große Ziel des VfB Stuttgart. Das Team von Trainer Huub Stevens reist ebenfalls am Samstag zur Borussia nach Mönchengladbach. Der VfL Wolfsburg empfängt die abstiegsbedrohten Nürnberger und Eintracht Braunschweig ist zu Gast beim SC Freiburg. Mit einem Erfolg könnten die "Löwen" sogar den letzten Tabellenplatz verlassen und auf einen Nicht-Abstiegsplatz klettern. Für den FSV Mainz geht es beim Duell gegen Werder Bremen um einen internationalen Tabellenrang. Am Sonntag (13.04.2014) empfängt Bayer Leverkusen mit Neu-Trainer Sascha Lewandowski Hertha BSC und der FC Augsburg gastiert in Hoffenheim.