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Reise

Die schönsten Städte in Europa: Athen

Frederike Müller
20. September 2019

Unvollkommen, rau und lebendig: In den Ausgehvierteln der griechischen Hauptstadt Athen pulsiert das junge Leben. Und Kulturschätze wie die Akropolis sind allemal eine Reise wert.

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Griechenland Athen Parthenon-Tempel auf Akropolis
Bild: picture-alliance/dpa/A. Burgi

Auch wenn das moderne Athen als Betonmoloch verschrien ist: 3000 Jahre europäischer Kulturgeschichte ziehen Reisende unverändert in die griechische Hauptstadt. Vor allem auf den Burgberg Akropolis mit dem Parthenon-Tempel. Er symbolisiert wie kein anderer Bau jenes goldene Zeitalter, als Philosophie, Theater, Naturwissenschaften und Mathematik in höchster Blüte standen und in Athen die erste Demokratie Europas entstand. Dem Mythos nach stritten damals selbst die griechischen Götter darum, wer der aufstrebenden "polis", also der Stadt, seinen Namen geben darf.

Odeon des Herodes Atticus, Blick von oben auf das Amphitheater während einer Probe
Das Odeon des Herodes Atticus wird heute wieder für Veranstaltungen genutztBild: picture-alliance/imagebroker/P. Williams

Ein Großteil des antiken Stadtkerns rund um die Akropolis ist heute in eine drei Kilometer lange, archäologische Meile umgewandelt. Sie führt zu den wichtigsten antiken Stätten. Ein Spaziergang über den antiken Marktplatz, die Agora, mit dem Turm der Winde gehört ebenso dazu wie ein abschließender Besuch in der Altstadt Plaka.

Museal verschlafen ist Athen trotzdem nicht. Im Sommer findet das Leben an den Stränden im Süden an der attischen Riviera statt, die Sportanlagen, Einkaufszentren und Nachtclubs bietet. Ganzjährig feiert die junge Generation in den Ausgehvierteln. Man isst und trifft sich in neu eröffneten Bars, etwa im Stadtviertel Gazí oder im ehemaligen Industrieviertel Psirri, das sich nach der Krise 2008 zum angesagten Hotspot entwickelt hat. Das Nachtleben in den heruntergekommenen Gebäuden mit Graffiti-Charme zieht heute Menschen aus aller Welt an.

Ein perfektes Wochenende

Für viele Touristen ist Athen ein Zwischenstopp auf ihrem Weg durch Europa. Was kann und sollte man in 48 Stunden in der griechischen Hauptstadt sehen? Das hat DW-Moderatorin Meggin Leigh herausgefunden. Sie checkt die spannendsten Städte Europas und stellt sie auch in der Reihe "Meggins perfektes Wochenende" im DW-TV-Magazin Euromaxx vor.

Das sind Meggin Leighs persönliche Tipps für Athen:

Aktiv-Tipp

Surfen und Standup-Paddling lernen in der Windsurfschule am Strand Vouliagmeni, Leof. Posidonos 4, Vouliagmeni 166 73

Shopping-Tipp

Handgefertigte griechische Sandalen kaufen beim Starschuhmacher Melissinos Art - The poet sandalmaker, Agias Theklas 2, Athina 105 54

Kulinarik-Tipp

Deftige Gerichte und griechischen Fasswein probieren in der Taverne Klimatara, Pl. Theatrou 2, Athina 105 52 

Alte Viertel neu belebt: Shoppen, Radfahren, Bummeln

Griechenland Athen Plaka Anafiotika Graffiti an der Wall Street
Romantik und Street Art: Anafiótika, das einst wie ein Kykladendorf erbaute StadtviertelBild: picture-alliance/Bildagentur-online/Mahaux

So verschieden wie die einzelnen Stadtteile, so unterschiedlich sind die Einkaufsmöglichkeiten. Während Monastiraki mit seinen Gassen und Märkten als das Flohmarktviertel Athens gilt, bieten die Läden im alternativen Psirri-Viertel handgefertigte Kleidung  wie die griechischen Sandalen, Schmuck und Accessoires an.

Und auch das ist Athen: Boutiquen und Juweliere. Sie sind im teuersten Bezirk der Stadt ansässig, dem Kolonaki zwischen Syntagma-Platz und Lykabettus-Hügel. Eine Seilbahn befördert die Besucher zum Aussichtspunkt auf den höchsten Stadtberg Athens.

Seit einiger Zeit werden Radtouren in Athen immer beliebter. Die Touren führen nicht nur zu den Sehenswürdigkeiten im Zentrum, sondern auch an der Küste entlang.

Varkiza-Strand bei Athen
Athens Strände: beliebt bei Einheimischen wie TouristenBild: picture-alliance/Photoshot/Lefteris Partsalis

Mehr als Souvlaki und Ouzo

Während im "kafenío", dem traditionellen Athener Café, ein süßer Mokka aus Kaffeepulver heiß oder kalt serviert wird, steht in der "Ouzeri" der hochprozentige Anisschnaps Ouzo gleich karaffenweise als Essensbegleiter bereit. Im Trend sind auch Bio-Cafés, vor allem im Universitätsviertel.

Traditionell und einfach speisen – das geht in den Tavernen, die in Athen immer gut besucht sind. Auf einer Papiertischdecke werden kleine Vorspeisenplatten mit den "mesédes" gestellt, etwa Peperoni, Tzatziki und anderes Gemüse.

Typisch lokale Gerichte wie gegrillte Sardinen oder Bohneneintopf findet man in den teils versteckt gelegenen Tavernen rund um den Zentralmarkt Athens oder im Hafenviertel Piräus. In manchen Tavernen werden Gäste noch wie früher in die Küche geführt, wo sie sich ihre Gerichte direkt aus dem Kochtopf aussuchen können.

Junge Griechen treffen sich gern in Restaurants, die gerade neu eröffnet haben. Wer sich einen Überblick über die aktuelle Athener Gastroszene verschaffen will, kann dazu auch eine spezielle Stadtführung buchen.

Griechenland Restaurant in Athen
Begehrter Akropolis-Blick beim gemütlichen AbsackerBild: picture-alliance/AP Photo/P. Giannakouris

Athens Barszene spielt international ganz vorne mit. Prämiert sind unter anderem die stylische All-day-long-Cocktailbar "The Clumsies" im Stadtviertel Psirri und das "Baba Au Rum" unweit des zentralen Syntagma-Platzes. Letzteres ist bekannt für seine große Auswahl an Rum-Cocktails. Wer einen Drink lieber mit toller Aussicht verbinden möchte, ist in den Bars mit Blick auf die Akropolis gut aufgehoben. Im"Couleur Locale" nehmen auch Einheimische ein Getränk. Die Dachterrassenbar des Electra Metropolis Hotelbietet ebenfalls den begehrten Blick auf die Akropolis.