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Musik

Die Stones und die Geisterstadt

23. April 2020

Einen neuen Song der britischen Rock-Legenden gibt es auch nicht alle Tage. Ganz im Gegenteil: "Living In A Ghost Town" ist die erste Single der alten Herren seit acht Jahren.

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Screenshot Website Rolling Stones neue Single Living In A Ghost Town
Screenshot von der Website der Rolling Stones Bild: universal-music.de

Passend zur Corona-Krise haben die Rolling Stones einen Song mit dem düsteren Titel "Living in a Ghost Town" veröffentlicht. Es ist der erste neue, eigene Titel der britischen Rockband seit 2012. Geschrieben wurde das Stück bereits vor einem Jahr, doch dann " dachten wir, dass er in der Zeit, in der wir leben, nachhallen würde", erzählt Frontmann Mick Jagger auf Twitter.

Der Song handele davon, "an einem Ort zu sein, der voller Leben war, aber jetzt sozusagen ohne Leben ist", sagt Jagger im Gespräch mit "Apple Music". Es geht um Chaos und Zerstörung und der scheinbar unendlichen Einsamkeit der Isolation: "Das Leben war so schön / Dann wurden wir alle eingesperrt", singt Jagger darin. "Bitte lass das vorbei sein / Festgefahren in einer Welt ohne Ende."

Milder Reggae

So düster der Text, so mild klingen die Reggae-Rhythmen, bei denen sich die Stones als topfit erweisen. Die Band wurde 1962 in Großbritannien gegründet, sie gilt mit insgesamt über 300 Lebensjahren der vier Musiker Jagger (76), Gitarrist Keith Richards (76), Ron Wood (72, Gitarre) und Charlie Watts (78, Schlagzeug) als älteste große Studio- und Liveband der Rockgeschichte. 

Er habe vor der Veröffentlichung von "Living In A Ghost Town" nochmal an einigen Textpassagen gefeilt, um sie an die aktuelle Situation anzupassen, sagte Jagger weiter. "Um ehrlich zu sein, musste ich nicht sehr viel umschreiben."

Rolling Stones britische Rockband
Mick Jagger in Aktion - im Sommer vergangenen JahresBild: Reuters/M. Anzuoni

"Plötzlich zum Leben erwacht"

"Es ist irgendwie unheimlich, wenn er plötzlich zum Leben erwacht", sagte Gitarrist Richards über den Song, den er gemeinsam mit Jagger geschrieben hatte. Einen Großteil der vergangenen zwei Jahrzehnte hatte die Band auf Tournee verbracht. Die Coronavirus-Pandemie machte ihnen - wie vielen anderen auch - einen Strich durch ihre Tour-Planung.

Erst am Wochenende sorgten die Stones für Schlagzeilen - als Teil eines virtuellen Corona-Benefizkonzerts mit Größen wie Lady Gaga und Beyoncé. Mit ihrem Hit "You Can't Always Get What You Want" richteten sich die Rockmusiker von ihren Wohnzimmern aus an Ärzte, Krankenpfleger und Fans in aller Welt. Durch das Konzert kamen umgerechnet 32 Millionen Euro Spenden für medizinische Hilfsorganisationen und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zusammen.

rb/qu (afp, ap, dpa, rtr)