Die Superhelden von nebenan
Im Großstadt-Dschungel von San Diego kämpfen selbst ernannte Superhelden für das Gute. Kostümiert schleichen sie durch die Nacht auf der Suche nach Verbrechen, das es zu stoppen gilt.
Vier Helden für San Diego
Sie sind verkleidet und sie haben Gutes im Sinn: "Fallen Boy", "Freedom Fighter", "Mr. Xtreme" und "Vortex" gehören zur "Xtreme Justice League", der "Liga für extreme Gerechtigkeit". Auf den Straßen von San Diego wollen sie für mehr Sicherheit sorgen und Bedürftigen helfen.
Ehrenamt im goldenen Cape
Aber was motiviert die Mitglieder der "Xtreme Justice League", nachts in karnevalistisch anmutenden Kostümen um die Häuser zu ziehen? Man lasse sich von Comic-Helden zu guten Taten inspirieren und wolle auch etwas Spaß beim Helfen haben, sagen die Freizeit-Superhelden.
Mit Maske und Manieren
Unerkannt zu bleiben ist für den ein oder anderen von Vorteil, zum Beispiel dort, wo Bürgerwehren eigentlich verboten sind. Das Phänomen der "Real Life Superheroes", der Superhelden im echten Leben, ist vor allem in den USA verbreitet. Seit den Siebziger Jahren tauchen dort immer mal wieder kostümierte Typen auf, die Obdachlosen Essen bringen oder für Sicherheit sorgen wollen.
Heroismus ohne Hintergedanken
34 offiziell anerkannte Superhelden vom Kaliber der "Xtreme Justice League" sowie rund einhundert Kandidaten verzeichnet das "World Superhero Registry" aktuell. Sie müssen drei Kriterien erfüllen: Kostüme tragen, heroische Taten vollbringen und das ohne Hintergedanken tun. Hier von links nach rechts: "Midnight Highwayman", "Mr. Xtreme", "Light Fist" und "Spartan".
Die dunkle Seite des Guten
Die Superhelden in San Diego bringen einem Obdachlosen Essen. Andere reinigen Parks oder übermalen Graffiti. Manche Aktion von kostümierten Nachtgängern in den USA endete jedoch schon vor Gericht. "Phoenix Jones" aus Seattle etwa sprühte wild mit Pfefferspray um sich, weil er einen vermeintlichen Streit schlichten wollte. Schmal scheint der Grat zwischen Heldentum und Selbstjustiz.
"Bösewichte, seht Euch vor!"
Davon wollen der "Freedom Fighter" und seine "Xtreme Justice League" nichts wissen. Man bekämpfe das Verbrechen in San Diego lediglich durch Prävention, Öffentlichkeitsarbeit und gelegentliche Eingriffe bei Notfällen. "Bösewichte, seht euch vor!" schreiben sie auf ihrer Webseite. Manchmal kooperieren die Superhelden dafür auch mit der örtlichen Polizei.
Held in der Leitung
Denn wenn es richtig ernst wird im Schatten der Nacht von San Diego, dann greifen auch die Mitglieder der "Xtreme Justice League" lieber zum Telefon und rufen die Cops, die Sanitäter oder die Feuerwehr. Das sind dann wohl die echten Superhelden außerhalb der Geschichten von Superman, Spiderman und Batman.