Die Vielfalt der natürlichen Rohstoffe
Ob Dämmstoffe aus Hanf oder Energie aus Holzpellets - nachwachsende Ressourcen gibt es nicht nur in der Natur zuhauf, sondern auch in unserem Alltag. Dafür werden sie sogar extra angebaut.
Prächtig und nützlich
Die Sonnenblume erfreut nicht nur Pflanzenliebhaber mit ihrer Pracht oder Köche mit ihrem Öl - auch die Industrie nutzt die gelbe Riesenblume und macht aus ihr zum Beispiel Schmieröle. Damit ist sie ein sogenannter NawaRo, ein nachwachsender Rohstoff. In Deutschland wachsen heute auf etwa 400.000 Hektar Agrarfläche solche Industriepflanzen.
Einer der ältesten Rohstoffe überhaupt
Der Wald liefert einen Rohstoff, den die Menschen schon sehr lange nutzen: Holz. Ob für Speere oder zum Feuermachen - für unsere Vorfahren war Holz unverzichtbar. Auch heute ist es beispielsweise ein beliebter Baustoff. Rund 15 Prozent der Neubauten in Deutschland sind derzeit Holzhäuser.
Rohstoffe, die es warm machen
Auch Pflanzen, die uns Energie liefern, gehören zu den nachwachsende Rohstoffen - auch dazu zählt natürlich das Holz. Im letzten Jahrzehnt wurden solche Holzpellets als Brennstoff immer beliebter. Sie sind ein Beispiel dafür, wie man durch nachwachsende Rohstoffe Erdöl sparen kann.
Er schmierte schon Dampfmaschinen
Diese Pflanze gehört zu den Kreuzblüten-Gewächsen und ist mit Kohl verwandt: der Raps. Ihn nutzen die Menschen seit Jahrhunderten, denn schon seit dem Mittelalter gewinnen wir aus seinem Samen Öl. Das diente den Menschen als Lampenöl oder zur Zeit der Industrialisierung auch als Schmiermittel für Dampfmaschinen.
Der Biogas-Boom und seine Folgen
Nachwachsende Rohstoffe stehen als Energielieferer aber auch stark in der Kritik: Oft werden für den Betrieb von Biogasanlagen riesige Flächen von Mais oder Raps angebaut. In vielen Gegenden, wie im Nordosten Deutschlands, hat das die Landschaft schon stark verändert. Lebensraum für viele Wildpflanzen und Tiere geht dadurch verloren.
Alleskönner Mais
Mais kommt ursprünglich aus Mittelamerika und ist heute eine der am häufigsten angebauten Kulturpflanzen der Erde. Er wird nicht nur auf großen Feldern für Bioenergie angepflanzt, sondern hauptsächlich als Futterpflanze und Nahrungsmittel. Aber auch die Industrie hat ihn längst entdeckt: zum Beispiel als Rohstoff für Kleber oder Leim.
Pflanzen-Plastik
Plastik aus Mais, Kartoffeln oder Zuckerrohr: Inzwischen gibt es viele Produkte aus Biokunststoff, wie Müllbeutel oder Jogurtbecher, aber auch ungewöhnlichere Dinge wie Einwegrasierer. Allerdings fordern Umweltschützer, man müsse Biokunststoffe noch verbessern und konsequent recyceln, damit sie wirklich umweltfreundlich werden.
Vom Keks zum Biodiesel
Aus Fruchtfleisch und Kernen solcher Palmfrüchte wird ein vielseitig verwendbares Öl gepresst: Palmöl. Es steckt in allerlei Lebensmitteln, wie in Margarine, Pizza, oder Keksen. Aber auch die Industrie nutzt es als Rohstoff - für Kerzen, Kosmetik oder Waschmittel. Zudem werden Ölpalmen immer häufiger angebaut, um Biodiesel zu gewinnen.
Palmenwüste statt Regenwald
Palmöl ist der nachwachsende Rohstoff, der am stärksten in der Kritik steht. Ölpalmen wachsen besonders gut bei heißem und feuchtem Klima - dort wo artenreiche Regenwälder wachsen und seltene Tiere wie Orang-Utans leben. In Malaysia und Indonesien wurden in den letzten Jahren großflächig Regenwälder für Palmölplantagen abgeholzt.
Nicht rauchen, sondern weben
Hanf kennen viele nur als Rauschmittel. Doch es gibt auch Nutzhanf. Dieser ist als Rauschmittel wirkungslos, aber für Landwirte und Industrie trotzdem interessant. Nutzhanf wird zum Beispiel in Frankreich angebaut. Aus seinen Fasern kann man Spezialpapiere, aber auch Kleidung - wie Hanfjeans - machen.
Ein Dachboden voller Hanf
Auch Dämmstoffe werden aus Hanffasern hergestellt. Außen am Haus sind sie kaum einsetzbar, da sie die Feuchtigkeit schlecht vertragen. Aber für die Dämmung von Wänden, Decken oder Dach innen im Haus sind sie gut geeignet. Auch als Hitzeschutz im Sommer funktionieren sie gut.
Pullover fürs Haus
Schafwolle ist ein Nebenprodukt der Fleischerzeugung - aber auch ein prima Dämmstoff. Wie gut sie isoliert weiß jeder, der schon mal einen Schafwollpulli getragen hat.