Die Vulkanausbrüche des Jahres 2018
Vulkane sind Tore zum Inneren der Erde. Ihre spektakulären Eruptionen faszinieren. Doch das Naturschauspiel ist für Menschen, die in der Nähe von Vulkanen wohnen, eine tödliche Gefahr.
Keine Entwarnung in Indonesien
Der Vulkan Anak Krakatau bleibt gefährlich. Die indonesische Behörden haben die Alarmstufe auf die zweithöchste Stufe angehoben. Ein erneuter Ausbruch könnte weitere Flutwellen auslösen. Der Vulkan befindet sich in der Meerenge zwischen den Inseln Java und Sumatra und zählt zu den aktivsten Vulkanen der Welt. Mit knapp 90 Jahren ist er einer der jüngsten weltweit.
Tsunami forderte hunderte Menschenleben
Der aktuelle Ausbruch hat kurz vor Weihnachten einen Tsunami ausgelöst, der mindestens 430 Menschen tötete und großen Schaden anrichtete. Die Küstenregion ist nicht zum ersten Mal Schauplatz eines verheerenden Ausbruchs. Im Jahr 1883 starben bei einer gewaltigen Eruption 36.000 Menschen. Der Vulkan versank nach der Explosion im Meer. Knapp 50 Jahre später bildete sich ein Neuer, der Anak Krakatau.
Explosionen und Erdbeben auf Sizilien
Fast pünktlich zu Weihnachten sorgte auch der Ätna auf Sizilien für einen mächtigen Knall. Der Ausbruch der Vulkans, der zu den aktivsten Europas zählt, hatte eine Reihe an Erdbeben zur Folge. Das heftigste hatte eine Stärke von 4,8. Die Bilanz: Zehn Verletzte und Sachschäden an Gebäuden.
Ausbruch des Feuervulkans in Guatemala
Rasend schnell forderte die Eruption des "Volcan de Fuego" in Guatemala im Juni 2018 mindestens 110 Menschenleben. Die Suche nach Vermissten musste wegen schlechten Wetters und weiteren Explosionen immer wieder unterbrochen werden. Zwei Wochen nach dem Ausbruch wurden die Bergungsarbeiten eingestellt. 197 Menschen galten damals noch als vermisst.
Tödlicher Mix aus giftigen Gasen und Gestein
Die meisten Menschen in Guatemala starben in sogenannten pyroklastischen Strömen. Diese Lawinen aus extrem heißen Gasen und Geröll, die durch die Eruption aus dem Erdinneren an die Oberfläche geschleudert werden, bewegten sich mit mehreren Hundert Kilometern pro Stunde talwärts und zerstörten ganze Orte. Der Feuervulkan brodelt weiter. Im November brach er erneut aus. Todesopfer gab es keine.
Leben mit der ständigen Gefahr
35 Jahre lang spuckte der Kilauea auf Hawaii Lava und Asche. Erst diesen Dezember erklärten US-Geologen den Ausbruch für offiziell beendet, der bereits 1983 begonnen hatte. Im vergangenen Sommer ließ der Vulkan mit einer starken Eruption nochmal von sich hören. Dann kehrte Ruhe ein. Dank der relativen Berechenbarkeit des Vulkans lässt es sich in seiner Nähe gut wohnen - und golfen.
Leuchtturm der anderen Art
Getoppt wird der Ausbruch des Kilauea vom Yasur im Archipel von Vanuatu. Er eruptiert seit über 800 Jahren mehrmals pro Stunde. Seine Explosionen sollen bereits James Cook den Weg gewiesen haben. Weltweit gibt es 1500 aktive Vulkane, wovon jährlich etwa 60 ausbrechen. Durchschnittlich gibt es daher jederzeit etwa 40 Vulkanausbrüche. Seit dem Jahr 2000 fielen ihnen etwa 2000 Menschen zum Opfer.