Die wachsende Wüste aufhalten
27. März 2015Die Wüste wird größer. Jedes Jahr etwa um die Größe Irlands. Das ist aber kein natürlicher Prozess, sondern ist meist menschengemacht: Überweidung, vermehrter Ackerbau, die Abholung von Wäldern und der steigende Wasserverbrauch sorgen dafür, dass ganze Landstriche veröden. Besonders davon betroffen sind weite Teile Afrikas, Amerikas oder Asiens.
Zerstörung des fruchtbaren Bodens stoppen
Um das aufzuhalten, wurde bereits 1992 bei einer Konferenz der Vereinten Nationen (UN) über Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro, ein wichtiger Schritt getan: die Vereinbarung zur Bekämpfung der Desertifikation.
Seit 1996 besteht nun die Konvention der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Desertifikation (UNCCD) und wurde seitdem von 194 Ländern unterzeichnet. Deren gemeinsame Ziel: "Wirksame Maßnahmen auf allen Ebenen, die Wüstenbildung zu bekämpfen und die Dürrefolgen zu mildern, um zur Erreichung einer nachhaltigen Entwicklung in den betroffenen Gebieten beizutragen." (Artikel 2, Abs. 1, UNCCD)
Unterschrieben haben diese Vereinbarung aber nicht nur betroffene Länder, sondern auch nicht-betroffene Länder wie Deutschland. Und genau dort hat auch das dazugehörige UN-Sekretariat zur Bekämpfung der Wüstenbildung seinen Sitz, auf dem UN-Campus in Bonn.
Interessenabstimmung bei CRIC13
Hier hat sich vom 25. bis 27. März CRIC getroffen, das Komitee, das für die Kontrolle der Konventions-Umsetzung verantwortlich ist. Die Mitglieder überprüfen regelmäßig den Stand der Zehn-Jahres-Strategie. Im Vorfeld der UN-Klimakonferenz COP21 in Paris sammeln sie außerdem Vorschläge, wie sich das Übereinkommen wirksam umsetzen lässt.
"Am wichtigsten in den letzten Tagen war alles rund um die 'Post-Sustainable-Development-Goals', die gerade in New York verhandelt werden", sagt Kauna Schroeder, die in Bonn Namibia repräsentiert, das zurzeit die COP-Präsidentschaft inne hat. Es werde geprüft, inwiefern die UNCCD-Bestrebungen in diese Verhandlungen integriert werden können. "Unser großes Ziel ist es, eine landdegradationsneutrale Welt anzustreben", sagt Schroeder.
"Gerade wird hier noch nichts entschieden und auch nichts vereinbart." Es werden lediglich Anmerkungen fürs nächste Treffen, die "Twelfth session of the UNCDD Conference on the Parties", im Oktober in Ankara, gesammelt, wo die Vereinbarungen konkretisiert werden.
"Die wichtigste Konvention"
Gerade Afrika sei von Trockenheit und der Desertifikation sehr betroffen, sagt Kauna Schroeder. Daraus resutliere Hunger und Armut. "Wir brauchen die Erde unbedingt für die Ernährungssicherheit". erklärt sie weiter. Für sie ist die UNCDD-Konvention, die wichtigste von allen. Denn "ohne Erde oder Land müssten wir erst gar nicht von Klimawandel oder Biodiversität sprechen. Das würde es dann gar nicht geben!" betont sie.
Und auch wenn bei dem Arbeitstreffen in Bonn noch keine konkreten Vereinbarungen getroffen wurden, ist sie zufrieden mit der Sitzung. Denn für die regionalen Gruppen sei eine Gelegenheit wichtig, sich abzustimmen, bevor es in die großen Verhandlungen geht. "Die Vorgehensweise erscheint mir mittlerweile sehr richtig, um bessere Ergebnisse zu erzielen und unsere Forderungen durchzubringen", betont Schroeder. "So gehen wir mit konkreten Zielen in die nächste Sitzung. Das ist wichtig!"