Djokovic holt sich Wimbledon-Titel
15. Juli 2018Novak Djokovic besiegte Kevin Anderson mit 6:2, 6:2, 7:6 (7:3) und krönte sich nach 2011, 2014 und 2015 erneut zum Gewinner des Rasen-Tennisturniers von London. Der 31 Jahre alte, frühere Schützling von Boris Becker feierte damit seinen 13. Grand-Slam-Titel.
Für den früheren Seriensieger Djokovic endet damit eine lange Durststrecke. Ein Grand-Slam-Turnier hatte er zuletzt im Mai 2016 bei den French Open gewonnen, seinen letzten Turniererfolg auf der ATP-Tour feierte er im Juli 2017 in Eastbourne. Ende Mai war er daraufhin erstmals seit zwölf Jahren aus den Top-20 der Weltrangliste gefallen. Zuletzt hatte sich der langjährige Dominator allerdings Stück für Stück zurückgekämpft und wird nun ab Montag in der Weltrangliste wieder auf Rang zehn geführt.
"Es gibt keinen besseren Ort für ein Comeback als hier. Das ist ein heiliger Ort in der Welt des Tennis", sagte Djokovic sichtlich bewegt. Nach der Formkrise ist der "Djoker" endlich wieder Trumpf: "Es war ein langer Prozess. Die letzten Jahre waren nicht einfach. Ich hatte viele Momente des Zweifels, wusste nicht, ob ich zurückkommen werde."
Anderson ohne Chance gegen Djokovic
Djokovic war gegen Anderson von Beginn an in allen Belangen überlegen. Nur 2:19 Stunden benötigte Djokovic. Während dem Südafrikaner in den ersten beiden Sätzen 25 einfache Fehler unterliefen, zeigte sich der frühere Weltranglistenerste nervenstark. Seine vier Breakbälle im Match nutzte Djokovic allesamt eiskalt, führte so bereits nach etwas mehr als einer Stunde mit 2:0 nach Sätzen.
Anderson kam vor allem mit seinem sonst so starken Aufschlag kaum zu einfachen Punkten, schlug letztlich für seine Verhältnisse bescheidene zehn Asse.
Djokovic hatte das Endspiel erst am Samstag in der Fortsetzung seines Halbfinalmatches gegen Rafael Nadal erreicht. Mit 6:4, 3:6, 7:6 (11:9), 3:6, 10:8 hatte er den spanischen Weltranglistenersten am Ende niedergerungen. Am Freitag war die Partie vor dem vierten Satz unterbrochen worden.
Zuvor hatte das mit 6:36 Stunden drittlängste Tennismatch der Geschichte für eine große Verspätung gesorgt, in dem sich Anderson letztlich mit 7:6 (8:6), 6:7 (5:7), 6:7 (9:11), 6:4, 26:24 gegen den US-Amerikaner John Isner durchgesetzt hatte.
jst/sw (dpa/sid)