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Katastrophe

Donau-Unglück: Ein Kapitän festgenommen

31. Mai 2019

Sieben Tote und 21 Vermisste, für die es kaum noch Hoffnung gibt: Am Tag nach einer der schlimmsten Schifffahrtskatastrophen in der neueren Geschichte Ungarns gehen die Ermittler einem ersten Verdacht nach.

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Schiffsunglück auf der Donau in Budapest
Bild: picture-alliance/dpa/B. Mohai

Nach dem Untergang eines Ausflugsdampfers auf der Donau ist der Kapitän eines Donau-Kreuzfahrtschiffes festgenommen worden. Gegen den 64-jährigen Ukrainer sei nach einer Vernehmung Haftbefehl beantragt worden, erklärte die Polizei in Budapest. Aufgrund von persönlichen und materiellen Beweisen hätten sich "begründete Verdachtsmomente" ergeben. Worin dieser Verdacht konkret besteht, wurde noch nicht bekannt.

Am Mittwochabend gegen 21 Uhr war das kleine Ausflugsboot "Hableany" (Nixe) mit Touristen aus Südkorea unter der Margaretenbrücke mit dem viel größeren Kreuzfahrtschiff "Viking Sigyn" zusammengestoßen und gekentert. Das kleinere Schiff sei binnen sieben Sekunden untergegangen, berichtete Oberst Adrian Pal von der ungarischen Polizei.

Schiffsunglück auf der Donau in Budapest
Das Videostandbild zeigt den Augenblick vor dem Zusammenstoß des Flusskreuzfahrtschiffs "Viking Sigyn" (r) mit dem Ausflugsschiff "Hableany" (Nixe)Bild: picture-alliance/dpa/N. Bruzak

Mindestens sieben Menschen starben, sieben wurden gerettet. 21 weitere Menschen werden noch vermisst, für sie gibt es kaum noch Hoffnung. Starke Strömungen und schlechte Sichtverhältnisse erschweren die Arbeit der Einsatzkräfte. Die Polizei berichtet, eine Leiche sei kilometerweit flussabwärts vom Unglücksort gefunden worden.

Schwierige Bergung

Aus Südkorea wird eine Einsatzgruppe zur Unterstützung am Unglücksort erwartet. "Die Bergung des Wracks kann noch Tage, ja sogar eine Woche dauern", sagte der Geschäftsführer einer darauf spezialisierten Firma der ungarischen Nachrichtenagentur MTI. Speziell ausgebildete Taucher müssen zum Wrack des gesunkenen Schiffs vordringen und dessen Bergung vorbereiten. 

Der Unfall ereignete sich auf einem bei Touristen beliebten Abschnitt der Donau, der einen Blick auf die Stadt und das in der Nacht beleuchtete Parlamentsgebäude bietet. Jeden Tag tummeln sich in Budapest dutzende kleine Ausflugsdampfer auf dem Fluss. Größere Flusskreuzfahrtschiffe, die auf der Donau zwischen Deutschland und dem Schwarzen Meer verkehren, legen oft für mehrere Tage in der ungarischen Hauptstadt an.

rb/ehl (afp, ap, dpa, rtr)