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Doping: Russische Bobpilotin disqualifiziert

24. Februar 2018

Die Bobpilotin Nadeschda Sergejewa hat einen Dopingverstoß eingeräumt und ist von den Winterspielen disqualifiziert worden. Das IOC steht vor der schwierigen Frage: Soll es die Russen wieder aufnehmen?

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Olympische Winterspiele 2018 in Südkorea Bob Nadeschda Sergejewa
Bild: picture-alliance/dpa/W. Maye-E

Der zweite russische Dopingfall während der Olympischen Winterspiele ist perfekt - und kommt für die stolze Sportnation zur Unzeit. Unmittelbar vor der Exekutivsitzung des Internationalen Olympischen Komitees IOC, auf der über ein mögliches Ende des Russland-Banns debattiert werden sollte, sorgte die Ad-hoc-Kammer des Internationalen Sportgerichtshofes CAS am Samstag für Klarheit. Demnach hat Bobpilotin Nadeschda Sergejewa einen Dopingverstoß eingeräumt. Die Athletin ist von den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang disqualifiziert worden.

Pyeongchang 2018 - Curling Alexander Kruschelnizki
Musste seine Bronze-Medaille zurückgeben: Alexander Kruschelnizki (OAR)Bild: Getty Images/R. Martinez

In ihrer A-Probe war die verbotene Substanz Trimetazidin gefunden worden. Der zwölfte Platz von Sergejewa im Zweierbob wurde annulliert. Sie muss ihre Akkreditierung zurückgeben und das olympische Dorf verlassen. Für den Zeitraum der Winterspiele ist sie suspendiert, anschließend wird der Fall zwischen dem Bob-Weltverband IBSF und der Athletin vor dem CAS weiterverhandelt. Zuvor hatte der russische Curler Alexander Kruschelnizki seine Bronzemedaille aus dem Mixed-Wettbewerb zurückgeben müssen.

"Alle sind schockiert"

Nach dem Doping-Skandal von Sotschi 2014 dürfen in Pyeongchang nur nicht belastete Wintersportler aus Russland als Team "Olympische Athleten aus Russland" unter neutraler Flagge an den Start gehen. "Der Fall wird sorgfältig untersucht, Mitarbeiter der Welt-Anti-Doping-Agentur stehen in engem Kontakt mit unseren Medizinern", sagte Sergej Schurkin, der Bob-Trainer der Russinen, laut Nachrichtenagentur Tass. "Alle versuchen herauszubekommen, was zu der Regelverletzung geführt hat. Bei Nadeschda wurden hier zwei Dopingtests durchgeführt:  Am 13. Februar war alles normal, aber am 18. wurde eine kleine Menge der verbotenen Substanz entdeckt. Es ist sehr seltsam, alle sind schockiert."

Die Entscheidung darüber, ob die russischen Olympia-Athleten mit ihrer Fahne am Sonntag (12.00 Uhr MEZ) zur Schlussfeier der Winterspiele einlaufen dürfen, zieht sich hin. "Wahrscheinlich fällt die Entscheidung nicht heute", sagte IOC-Sprecher Mark Adams. Seit Samstag-Nachmittag (Ortszeit) berät das IOC-Exekutivkomitee im Internationalen Sendezentrum in Pyeongchang über die Ergebnisse einer Kommission unter Vorsitz von Nicole Hoevertsz von den Niederländische Antillen.

Die Hoevertsz-Kommission untersucht während der Spiele, ob die russischen Athleten "die Buchstaben und den Geist" eines Verhaltenskodex befolgen, den das IOC ihnen im Zuge des Manipulationsskandals der Winterspiele 2014 in Sotschi auferlegt hat. Am Sonntag um 01.00 Uhr MEZ (09.00 Uhr Ortszeit) tritt die IOC-Session zusammen. Grundsätzlich liegt die Entscheidung über die Aufhebung der Sanktionen gegen Russland bei der Exekutive, wahrscheinlich holt diese sich aber noch die Rückendeckung der Session. IOC-Präsident Thomas Bach hat seine Abschluss-Pressekonferenz am Sonntag von 4.00 auf 6.00 Uhr MEZ verschoben. Auch das ist ein Hinweis darauf, dass sich der Entscheidungsprozess hinzieht und unter den IOC-Mitgliedern viel Rede- und Abstimmungsbedarf besteht.

jhr/ww (sid, dpa)