Doping Vorwürfe gegen Ex-Radprofi Wiggins
2. März 2017Die außerordentliche Karriere des zu Jahresbeginn zurückgetretenen Ex-Tour- und Olympiasiegers Sir Bradley Wiggins erscheint in immer dunklerem Licht. Die Britische Anti-Doping-Agentur UKAD hat dem Rennstall Sky, dessen Manager Dave Brailsford und dem von der Queen zum Ritter geschlagenen Wiggins schwere Vorwürfe gemacht. Bei der Untersuchung möglicher Doping-Verstöße habe das Renommier-Team, das seit 2012 mit nur einer Unterbrechung den Sieger der Tour de France stellte, zumindest "Verschleierung" betrieben, sagte die UKAD-Vorstandsvorsitzende Nicole Sapstead.
Medikamenten-Lieferungen an Wiggins
Der frühere Sky-Teamarzt Robert Freeman war am Mittwoch der Ladung vor den Parlamentsausschuss zu Untersuchungen der Unregelmäßigkeiten rund um das 28-Millionen-Euro-Team nicht gefolgt. Deshalb konnte er auch nicht Stellung nehmen zu mysteriösen Medikamenten-Lieferungen an die Adresse von Wiggins im Jahr 2011. Aufzeichnungen darüber seien bei einem Diebstahl seines Laptops 2014 in Griechenland verloren gegangen.
UKAD-Cefin Sapstead bemängelte, dass auch Dokumentationen von Dopingproben des Ex-Radprofis "nicht oder nur stückhaft existieren". Das Team Sky, das unter der Prämisse des sauberen Radsports werbewirksam immer Null-Toleranz-Politik propagiert hatte, habe sich nicht kooperativ verhalten: "Vom ersten Moment an gab es eine spürbare Abwehrhaltung gegenüber unseren Bemühungen", sagte sie der britischen Zeitung "Independant".
Wiggins' Ex-Team reagiert auf Vorwürfe
Das Team Sky hatte am Mittwochabend mit einer schriftlichen Erklärung auf die Vorwürfe reagiert und darin seine bereits bekannten Standpunkte wiederholt: "Sky hat vollständig mit der UKAD-Untersuchung zusammengearbeitet, und das werden wir auch weiterhin tun." Das Parlamentsmitglied Damian Collins erklärte laut "cyclingnews", dass sich der britische Radsport und das Team Sky "in einer fürchterlichen Situation" bezüglich ihrer Glaubwürdigkeit befänden.
mf/ck (dpa)