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Dow Chemical und DuPont wollen fusionieren

11. Dezember 2015

Noch ist die deutsche BASF die Nummer Eins der Chemiebranche. Doch jetzt schmieden die zwei US-Chemiekonzerne Dow Chemical und DuPont einen neuen Branchengiganten. Angestrebt sei eine Fusion unter Gleichen.

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Symbolbild Chemieindustrie Chemifabrik
Bild: Reuters/Thomas Peter

Wie beide Unternehmen am Freitag gemeinsam mitteilten, entsteht so zunächst der weltgrößte Chemiekonzern noch vor dem bisherigen Spitzenreiter BASF aus Deutschland. Es ist auch die größte Firmenhochzeit in der Geschichte der Branche. Dabei entsteht ein Gigant mit einer Marktkapitalisierung von rund 130 Milliarden Dollar (119 Mrd Euro). Der neue Riese werde den Namen DowDuPont tragen.

Dow Chemical kommt aktuell auf einen Börsenwert von knapp 59 Milliarden Dollar, DuPont wird am Finanzmarkt mit 58,4 Milliarden Dollar bewertet. Der BASF-Börsenwert liegt bei rund 65 Milliarden Euro.

Nach dem Zusammengehen soll der Konzern allerdings wieder in drei einzelne und jeweils börsennotierte Unternehmen für Agrarchemikalien, Spezialchemikalien und Kunststoffe getrennt werden. Die Aufspaltung solle "so bald wie möglich" erfolgen, voraussichtlich aber 18 bis 24 Monate nach Abschluss der Fusion, der für das zweiten Halbjahr 2016 geplant ist.

Wettbewerb

Zuvor müssen allerdings noch die Wettbewerbsbehörden zustimmen. Dabei gibt es hohe regulatorische Hürden, vor allem im Agrarchemiegeschäft mit Saatgut und Pflanzenschutzmitteln. Dort gehören Dow und DuPont zu den wenigen Unternehmen, die den Markt dominieren.

In der Agrarchemiebranche dürfte wegen der Pläne das Übernahmefieber jetzt wieder steigen. Analysten rechnen damit, dass der US-Saatgutriese Monsanto wieder den Schweizer Rivalen Syngenta ins Visier nehmen wird. Im Sommer hatte Monsanto vergeblich versucht, den Konzern für 47 Milliarden Dollar zu kaufen.

Mit den Plänen beugen sich Dow und DuPont jahrelangem Druck von Investoren, die vom Management eine Abspaltung von Geschäftsteilen gefordert hatten. Zugleich können die beiden US-Unternehmen damit ihre Geschäfte neu aufstellen und folgen dem Trend hin zu fokussierten Unternehmen und weg von schierer Größe. Diesen Weg hatte in Deutschland bereits etwa Bayer mit der Abspaltung von Lanxess und der Kunststofftochter Covestro beschritten.

Einsparungen

Die Aktionäre von Dow und DuPont sollen an dem neuen Konzern je rund 50 Prozent halten. DuPont-Chef Edward Breen soll Vorstandschef werden, der langjährige Dow-Chef Andrew Liveris soll den Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden bekommen.

Breen, der erst kürzlich bei DuPont das Ruder von Vorstandschefin Ellen Kullman übernommen hatte, hatte sich bereits mit der Aufspaltung des US-Mischkonzerns Tyco International einen Namen gemacht.

Die beiden US-Chemiekonzerne erhoffen sich von der Fusion Kosteneinsparungen von rund drei Milliarden Dollar. DuPont will zudem 2016 seine Kosten um 700 Millionen Dollar senken – davon könnten zehn Prozent seiner weltweit 54.000 Mitarbeiter betroffen sein.

bea/ul/wen (dpa, rtr)