Drei deutsche Tennisspielerinnen raus
29. Mai 2015Schwarzer Freitag für die deutschen Tennis-Damen in Paris! Nach dem verheißungsvollen Auftakt flogen Angelique Kerber, Sabine Lisicki und Annika Beck bei den French Open allesamt in der dritten Runde raus. Kerber verlor gegen die Spanierin Garbine Muguruza mit 6:4, 2:6 und 2:6, Lisicki musste sich Lucie Safarova aus Tschechien mit 3:6 und 6:7 (2:7) geschlagen geben. Beck unterlag Jelina Switolina aus der Ukraine mit 3:6, 6:2 und 4:6.
Damit haben beim zweiten Grand-Slam-Turnier der Saison nur noch Andrea Petkovic und Julia Görges die Chance, ins Achtelfinale einzuziehen. Petkovic trifft an diesem Samstag auf Sara Errani aus Italien, Görges bekommt es mit der Amerikanerin Irina Falconi zu tun. "Ich hoffe, morgen läuft es besser", sagte Bundestrainerin Barbara Rittner enttäuscht.
Kerber verliert Rhythmus
Kerber wollte nach ihrem frühen Aus nur noch weg. Schon eine halbe Stunde nach der Partie saß die deutsche Nummer zwei im kleinen Medienraum. "Es war kein guter Tag von mir. Es war nicht mein bestes Tennis, was ich heute gespielt habe", sagte die Weltranglisten-Elfte frustriert. Gegen die Spanierin spielte Kerber zunächst grundsolide. Nach 34 Minuten sicherte sie sich den ersten Satz mit 6:4, nichts deutete auf die erste Niederlage gegen Muguruza im vierten Vergleich hin.
Doch dann steigerte sich die Ibererin, während Kerber ihren Rhythmus verlor. Der zweite Durchgang war schnell mit 2:6 weg. Danach schien sich Kerber aber wieder zu berappeln. Sie nahm ihrer Gegnerin sofort den Aufschlag ab, entwickelte nun den von ihr bekannten Kampfgeist. Doch Muguruza schaffte sofort das Re-Break und spielte sich nun phasenweise in einen Rausch.
Vergebene Möglichkeiten
Lisicki erwischte gegen Safarova einen schlechten Start und musste gleich ihr erstes Aufschlagspiel abgeben. Sie wirkte zunächst etwas unkonzentriert. "Ich habe anfangs etwas gebraucht, um mich auf sie als Linkshänderin einzustellen", gab Lisicki zu. Doch nach dem verlorenen ersten Satz wachte sie auf. Zum 2:1 gelang der 25-Jährigen das ersehnte Break. Beim Stand von 5:3 vergab sie beim Service der Tschechin einen Satzball, schlug dann selbst zum Satzgewinn auf. Aber auch den nächsten Versuch konnte sie nicht nutzen. "Da hat sie einfach unglaublich gut gespielt." Die Entscheidung fiel im Tiebreak, den sie klar mit 2:7 abgab.
Beck hatte zuvor ebenfalls beste Gelegenheiten. Nach schwachem Beginn drehte die 21-Jährige die Partie gegen die an Nummer 19 gesetzte Switolina. Im dritten Durchgang lag Beck sogar ein Break vorn, verfiel dann aber wieder in ihr etwas zu defensives Spiel, so dass der Ukrainerin doch noch die Wende gelang. Nach ihrem bislang schwachen Jahr konnte sich die auf Platz 83 abgerutschte Beck dennoch neues Selbstvertrauen holen. "Ich bin mit zehn Prozent Zuversicht gekommen, jetzt fahre ich mit 80, 90 Prozent."
Unterdessen steht Titelverteidigerin Maria Scharapowa ohne Satzverlust im Achtelfinale. Die Weltranglistenzweite aus Russland gewann gegen Samantha Stosur aus Australien mit 6:3 und 6:4 und trifft nun auf Lucie Safarova. "Ich bin richtig glücklich, dass ich dieses Spiel heute gewonnen habe, gerade angesichts meines Starts in diese Woche", sagte
Scharapowa, die seit Beginn der French Open von einer Erkältung geplagt wird.
Federer mühelos im Achtelfinale
Bei den Männern erreichte Rekord-Grand-Slam-Turnier-Sieger Roger Federer ohne Satzverlust das Achtelfinale. Der Schweizer Tennisprofi gewann in Paris gegen den Bosnier Damir Dzumhur leicht und locker mit 6:4, 6:3 und 6:2. Nach seinem dritten ungefährdeten Sieg könnte auf Federer nun der erste Härtetest warten. Im Achtelfinale könnte er auf den französischen Publikumsliebling Gael Monfils treffen.
Benjamin Becker trat nicht zu seinem Drittrundenmatch bei den French Open in Paris an. Wegen einer Verletzung an der rechten Schulter sagte der Tennis-Routinier seinen Start ab. Der Wahlamerikaner stand zum dritten Mal in seiner Karriere unter den besten 32 Spielern bei einem Grand Slam. In diesem Jahr warf er den belgischen Qualifikanten Ruben Bemelmans und überraschend den an Position 32 gesetzten Spanier Fernando Verdasco aus dem Turnier.