Earth Day 2021: Die Erde reparieren
Seit über 50 Jahren beschäftigen sich am Earth Day weltweit Millionen Menschen mit den brennenden Klimafragen unserer Zeit - und protestieren für mehr Umweltschutz. Was steckt hinter dem Tag und was ist 2021 zu erwarten?
Das Öl-Unglück von Santa Barbara und der erste Earth Day
Nach einem Unfall auf einer Bohrplattform an der kalifornischen Küste im Jahr 1968 flossen rund 140.00 Tonnen Öl ins Meer. Aufrüttelnde Berichte zur Ölkatastrophe und wachsendes öffentliches Interesse an Umweltthemen brachten US-Senator Gaylord Nelson im April 1970 auf die Idee, eine kritische Umwelt-Diskussionsrunde an Universitäten ins Leben zu rufen - die Geburtsstunde des Earth Days.
Der Earth Day und das Pariser Klimaabkommen
Der jährliche Earth Day ist mittlerweile weltweit zu einem Anlass geworden, auf Umweltthemen aufmerksam zu machen. Am Earth Day 2016 wurde das im Jahr zuvor beschlossene Pariser Klimaabkommen von 175 Staaten unterzeichnet. Als Symbol für die Vereinbarung pflanzten internationale Diplomaten gemeinsam einen Kirschbaum im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York.
Der Earth Day wird digital
Zum 50-jährigen Jubiläum sollte 2020 eigentlich der größte Earth Day stattfinden. Aber die Corona-Pandemie machte vielerorts Protestmärsche unmöglich. Also wurden die Veranstaltungen ins Netz verlegt - laut den Organisatoren nahmen online über 100 Millionen Menschen teil. Auch die schwedische Klima-Aktivistin Greta Thunberg diskutierte live im Netz mit Wissenschaftlern über den Klimawandel.
Proteste für mehr Klimaschutz
Wegen der Pandemie musste auch die für Dezember 2020 geplante UN-Klimakonferenz COP26 verschoben werden. 2019 hatten auf der COP25 Tausende für mehr Klimaschutz protestiert - eine Forderung, die von den Regierungen nur teilweise erfüllt wurde. 2021 kündigten mehrere Länder ehrgeizige Klimaschutz-Ziele an, darunter China, Japan und - mit Joe Biden im Amt - auch die USA.
Biden und der Klimaschutz
Nur wenige Stunden nach seiner Vereidigung als US-Päsident unterzeichnete Joe Biden den Wiedereintritt in das Pariser Klimaabkommen, aus dem die USA unter seinem Vorgänger Donald Trump ausgetreten waren. Außerdem kündigte Biden einen internationalen Klimagipfel am Earth Day 2021 an. Aktivisten hoffen, sein Kurswechsel in der Klimapolitik werde weitere Regierungen zu mehr Nachhaltigkeit bewegen.
Restore our Earth - Die Erde reparieren
So lautet das diesjährige Motto des Earth Days. Neben Protestaktionen und Info-Veranstaltungen sind in vielen Städten Müll-Aufräumaktionen geplant - von den Teilnehmern selbst organisiert. Experten betonen, dass nur Zusammenarbeit und gemeinsames Handeln eine grüne Zukunft auf der Erde möglich machen. Der Earth Day ist eine gute Gelegenheit sich zu engagieren.
Wiederaufforstung durch das Canopy Project
Um Kohlenstoff zu binden, müssen mehr Bäume gepflanzt und Wälder erhalten werden, das zeigen Forschungen. Deswegen sammeln die Organisatoren des Earth Days seit 2010 Gelder für ihr Wiederaufforstungsprojekt Canopy Project. Für jeden gespendeten Dollar wird ein Baum gepflanzt - mittlerweile sind es schon mehrere Millionen weltweit.
Hauptziel: Klimakompetenz
Klima-Aktivisten und Earth-Day-Organisatoren sind sich einig: Bildung ist der Schlüssel zu mehr Klimaschutz. Je mehr die Menschen über ihre Umwelt wissen, desto nachhaltiger werden Maßnahmen umgesetzt. Durch den Earth Day rückt das Thema auf der ganzen Welt und in allen Generationen in den Fokus - genau wie es Gaylord Nelson mit seiner ersten Umwelt-Diskussionsrunde wollte.