Ebbe in deutschen Flüssen
Wenig Regen und hohe Temperaturen hinterlassen ihre Spuren: Deutschlands Gewässer haben extremen Niedrigstand. 2018 könnte eines der trockensten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden, sagen Meteorologen.
Vater Rhein nur noch ein Väterchen
Der Rhein ist weltberühmt für seine romantischen Gestade mit vielen Burgen, die von Weinbergen gesäumt sind. Doch die längste und wichtigste Wasserstraße in Deutschland erscheint mancherorts - wie hier bei Köln - jetzt nur noch ein Rinnsal zu sein. Verschiedene Pegel melden inzwischen historische Tiefstände, was der Schifffahrt zu schaffen macht.
An der schönen flachen Donau
Auch an der Donau hat man nicht mehr überall eine Handbreit Wasser unterm Kiel. Reeder reduzieren die Ladung, damit ihre Frachter weniger Tiefgang haben oder sie mussten den Schiffsbetrieb bereits ganz einstellen. Ungewohnt auch dieser Anblick: Strände, wo sonst keine sind, wie hier an der Mühlhamer Schleife in Bayern.
Ein Fluss läuft leer
Die Elbe an ihrem Oberlauf in der Sächsischen Schweiz, kurz nachdem der Fluss die tschechisch-deutsche Grenze passiert hat: Dort herrscht schon seit Wochen Niedrigwasser, wie dieses Bild aus Schmilka von Ende September zeigt. 600 Kilometer Flussabwärts bei Hamburg sorgen eine Staustufe und die Gezeiten dafür, dass immer ausreichend Elbwasser vorhanden ist.
Ein See zeigt seinen Boden
Der Wasserstand des Bodensees ist so gering, dass dort seit ein paar Monaten eine Insel aus den Fluten ragt. Angespült wurde sie vom Alpenrhein an der österreich-schweizerischen Grenze des Sees, an dessen Nordufer Deutschland liegt. Im Prinzip eine Sandbank, die beim nächsten Rheinhochwasser auch wieder eingeebnet wird. Trockenfallen wird der Bodensee wohl niemals: Er ist 254 Meter tief.
Schiff Ahoi! Aber wo?
Auch in vielen Talsperren sinken die Pegelstände deutlich. Hier am Biggesee in Nordrhein-Westfalen mussten sich sogar die Ausflugsdampfer einen neuen Ort zum Festmachen suchen. Normalerweise ist die Anlegestelle kurz hinter dem Fahnenmast, aber jetzt wurde sie aufgrund des niedrigen Wasserstands provisorisch nach unten verlegt. Entspannung ist aber in Sicht: Nächste Woche soll es regnen.