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Ebola-Angst: US-Krankenschwestern streiken

13. November 2014

In 15 US-Bundesstaaten haben Krankenschwestern und Pfleger wegen eines in ihren Augen mangelnden Schutzes gegen Ebola gestreikt. In Westafrika steigt die Zahl der Ebola-Toten weiter an.

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US-Krankenschwestern fordern besseren Schutz vor Ebola (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Nach Angaben der Gewerkschaft "National Nurse Union" beteiligten sich rund 100.000 Schwestern und Pfleger an Streiks und anderen Protestaktionen. Auch vor dem Weißen Haus in Washington demonstrierte eine Gruppe Krankenschwestern.

Die Pflegekräfte fordern vor allem bessere Schutzkleidung und bessere Gesichtsmasken bei der Behandlung von Ebola-Patienten. "Wir brauchen eine viel effektivere Ausrüstung für Ebola und für andere Epidemien, die es sicher geben wird", sagte Gewerkschaftssprecher Charles Idelson der Nachrichtenagentur dpa.

USA wieder Ebola-frei

Der Protestaktionen kamen etwas verspätet, denn seit Mitttwoch sind die USA wieder Ebola-frei. Ein New Yoker Arzt, der sich bei einem Hilfseinsatz in Westafrika mit Ebola infiziert hatte, hat die Krankheit überwunden.

Als aber Anfang Oktober der US-weit erste Ebola-Fall im Bundesstaat Texas auftrat, wirkten die Gesundheitsbehörden und Klinikleitungen nicht nur in den Augen der Pflegerinnen und Pfleger überfordert. Bei der Pflege des inzwischen verstorbenen Ebola-Patienten steckten sich zwei Krankenschwestern an. Inzwischen sind sie wieder gesund.

Mehr als 5000 Tote

Die Zahl der Todesopfer der in Westafrika wütenden Ebola-Epidemie ist auf über 5000 gestiegen. Insgesamt gebe es seit Bekanntwerden des Ausbruchs der Ebola-Seuche im März 14.098 bestätigte Ebola-Infektionen und 5160 Todesfälle, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf mit. Es gebe jedoch Anzeichen dafür, dass die Zahl neuer Fälle in Guinea und Liberia landesweit nicht mehr steige. In Sierra Leone hingegen sei weiterhin eine "starke Zunahme" der Krankheitsfälle zu verzeichnen, teilte die Organisation mit.

Da viele Fälle nicht den Behörden gemeldet werden, gehen Experten davon aus, dass es eine hohe Dunkelziffer von Infizierten und Gestorbenen gibt. Liberia ist das von der Epidemie am schlimmsten betroffene Land. Etwa die Hälfte der Krankheitsfälle und Opfer entfallen laut WHO auf den kleinen westafrikanischen Staat.

Sorge in Mali

Auch aus dem weiter nördlich liegenden Mali wurden zwei neue Ebola-Todesfälle gemeldet. Dort wächst die Sorge vor einer Ausbreitung der Seuche. Die Regierung hatte erst vor wenigen Tagen bekanntgegeben, das Land sei nach nur einem Todesfall wieder völlig Ebola-frei.

Die Behörden stellten zahlreiche Menschen unter Quarantäne, die in Kontakt mit einem am Dienstag verstorbenen Krankenpfleger gekommen waren. Der 25-Jährige hat in einer Privatklinik in der Hauptstadt Bamako gearbeitet. Dort steht auch ein Arzt im Verdacht, sich mit der Seuche infiziert zu haben. Der Pfleger sei am Dienstag positiv auf Ebola getestet worden und noch am Abend verstorben, teilte die Regierung mit. Alle notwendigen Schritte seien eingeleitet worden. Einen Zusammenhang zum ersten Ebola-Todesfall in Mali vom Oktober gebe es nicht. Mali hat eine 800 Kilometer lange Grenze mit Guinea.

wl/cr/haz (dpa, afp, rtr)