Terzic neuer BVB-Trainer
23. Mai 2022Der Wunschtraum vieler BVB-Fans geht in Erfüllung: Nach nur einem Jahr kehrt Ur-Borusse Edin Terzic als Nachfolger von Marco Rose auf den Trainerposten zurück und bekommt einen Vertrag bis 2025. "Wir werden jeden Tag alles für den Erfolg der Mannschaft und des gesamten Vereins geben", erklärte der 39-Jährige.
Der BVB vertraut Terzic den großen Umbruch seiner Mannschaft und die Jagd auf Bayern München an. Er hatte die Dortmunder 2021 vor Roses Amtsantritt zum DFB-Pokalsieg geführt. "Mittlerweile dürfte vielen Menschen bekannt sein, welch besonderen Stellenwert der BVB in meinem Leben hat."
Terzin-Verpflichtung logische Konsequenz nach Rose-Trennung
Die Entscheidung für Terzic war keine Überraschung mehr. Bereits kurz nach der Trennung von Rose war durchgesickert, dass der bisherige Technische Direktor als Cheftrainer zurückkehren soll. Er ist der logische Nachfolger Roses. "Wir haben am vergangenen Wochenende mehrere intensive Gespräche mit Edin Terzic geführt und sind überzeugt davon, dass diese Personalentscheidung für den BVB die richtige ist", sagte der designierte Dortmunder Sportdirektor Sebastian Kehl. "Die Saison 2022/23 steht im Zeichen eines sportlichen Neuanfangs. Diesen werden wir gemeinsam mit großer Freude und Leidenschaft vorantreiben."
Zum Neuanfang gehören gravierende Veränderungen im Kader. Superstürmer Erling Haaland wechselt zu Manchester City. In den drei deutschen Nationalspielern Niklas Süle (FC Bayern München), Nico Schlotterbeck (SC Freiburg) und Karim Adeyemi (RB Salzburg) sowie den türkischen Nationalspieler Salih Özcan (1. FC Köln) hat der BVB bereits vier spannende und hochtalentierte Neuzugänge verpflichtet.
Fanliebling Terzic
Terzic hatte die Dortmunder im Dezember 2020 bereits als Interimslösung nach der Beurlaubung von Lucien Favre übernommen, nach durchwachsenem Beginn stabilisiert und zum Pokalsieg geführt. Schon damals hatte er die Zuneigung des großen BVB-Anhangs sicher. Doch die Bosse um Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatten da bereits den damaligen Gladbacher Trainer Rose zur neuen Saison verpflichtet. Eine folgenschwere Entscheidung - für viele Beteiligte.
BVB-Liebling Terzic wurde zur Sicherheit im Club gehalten und auf die neu geschaffene Position des Technischen Direktors gehoben. Damit wurde nach Meinung mancher Beobachter die Autorität von Rose von Beginn an untergraben. Der führte die Dortmunder zur Vize-Meisterschaft, doch der erhoffte Bundesliga-Angriff auf Serienmeister FC Bayern München missriet gründlich. Mit acht Punkten Vorsprung wurde das Team von Trainer Julian Nagelsmann ungefährdet zum zehnten Mal nacheinander Deutscher Meister.
Durchwachsene BVB-Saison
In den Pokal-Wettbewerben gaben die Dortmunder zudem ein sehr schwaches Bild ab. Im DFB-Pokal scheiterte der Titelverteidiger bereits im Achtelfinale am Zweitligisten FC St. Pauli. In der Champions League kam das Aus in einer durchaus machbaren Gruppe bereits in der Vorrunde.
Seit dem Abgang von Kult-Coach Jürgen Klopp im Sommer 2015 sucht der BVB nach einer langfristigen Lösung auf der Trainerbank. Sechs verschiedene Verantwortliche probierten sich seitdem an der Seitenlinie. Ob Thomas Tuchel, Peter Bosz, Peter Stöger, Favre, Terzic in seiner ersten Amtszeit oder nun Rose: Keiner von ihnen blieb wirklich lange. Mit dem Terzic-Comeback soll nun endlich Konstanz her.
og/tk (sid, dpa)