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Ein Buch über eine immer noch aktuelle Vergangenheit

14. November 2001

Liedermacher Wolf Biermann hat in Berlin gemeinsam mit 32 anderen Zeitzeugen, Freunden und Weggefährten das Buch "Die Ausbürgerung - Anfang vom Ende der DDR" vorgestellt.

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Das Buch kann nach Auffassung Wolf Biermanns dazu beitragen, die Wahrheit über die jüngste deutsche Geschichte zu erfahren. "Wir alle wollen doch die Wahrheit wissen", sagte er bei der Vorstellung des Bandes in Berlin. Dabei könne das Buch helfen. "Auch jungen Menschen wird so Gelegenheit gegeben, sich selbst ein Geschichtsbild zu machen", sagte Biermann. Es sei ein Buch über die Vergangenheit, aus dem viel für eine lebendige Gegenwart und Zukunft zu erfahren sei.

Nicht nur der Zeitpunkt, exakt 25 Jahre nach dem Kölner Konzert, sondern auch der Ort ist geschichtsträchtig gewählt: das Restaurant "Ganymed" am Schiffbauerdamm - einen Steinwurf entfernt von Biermanns einstiger Wohnung in der Chausseestraße 131 in Berlin-Mitte, dem Dissidententreff unter den Augen der Stasi.

Gekommen sind Freunde von einst und heute aus Ost und West, die auch in dem Buch zu Wort kommen: Autor Günter Kunert, die ehemalige Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley, Marianne Birthler, heute Stasi-Unterlagenbeauftragte, die Schriftsteller Hans Joachim Schädlich, Arno Lustiger und Hans Christoph Buch, Katja Havemann, Witwe von Biermanns Freund Robert Havemann.

Für den Herausgeber Fritz Pleitgen (Intendant des Westdeutschen Rundfunks) ist das Buch "ein sehr aufschlussreiches Spiegelbild" der deutsch-deutschen Verhältnisse jener Zeit, als "die deutsch-deutschen Beziehungen aus den Fugen geraten waren". Biermann selbst resümiert: "Ich habe gedacht, dass sich die DDR länger hält als ich. Ist es nicht schön, sich so zu irren?" (pf)